Die Gilde der schwarzen Magier
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Überleben

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Beitrag  Lord Karas So Nov 10 2013, 21:49

Runde 4:
In der tiefsten Nacht noch am selben Tag machte es sich Lord Dannyl auf der kahlen Holzbank der vollbeladenen Kutsche bequem, eingehüllt in einen langen, grauen Mantel mit großer Kapuze, die ihn wie einen alten Greis aussehen ließ, und ließ sich von einem Gorin durch die Straßen der Stadt nahe des Marktplatzes ziehen, wo erst vor wenigen Stunden das schreckliche Unglück geschah. Schmerzhaft erinnerte er sich an den katastrophalen Moment, als Lady Nirakka mit Tränen in den Augen lediglich den Namen “Rhanya” raunte und er sofort wusste, was die Magierin damit ausdrücken wollte. Er wischte sich verlegen über das Gesicht und versuchte seine Konzentration der bevorstehenden Konfrontation mit den Schmugglern zu widmen. Für gewöhnlich herrschte selbst in der Nacht reges Treiben in der Nähe des Marktplatzes, doch heute lief man keiner Menschenseele über den Weg. Dannyl wunderte sich, ob es etwas mit der heutigen Tragödie zu tun hatte, oder ob die Schmuggler einen günstigen Ort für ihre Verhandlungen gewählt hatten. Noch befand sich der verkleidete Magier auf einer breiten Straße, doch bereits die zweite Gasse links führte ihn direkt zu dem erwähnten Treffpunkt. Kurz bevor er einbog, sandte er eine kurze Botschaft an seine Kameraden und hoffte, dass sie sich bereits in Stellung gebracht hatten.
In der schmalen Gasse standen fünf schwarz gekleidete Männer in einer Reihe, alle in etwa so groß wie Lord Dannyl selbst. Als sie den einsamen Mann in Kapuze erblickten, löste sich einer von ihnen aus der Gruppe und marschierte ihm entgegen. Dannyl fühlte sich unsicher und blieb bereits nach wenigen Metern wieder stehen, die Arme angespannt vor unterdrückter Wut. Am liebsten hätte der Magier jeden einzelnen dieser Männer aus Rache in Stücke gerissen, doch dies war die einzige Fährte der Gilde, also musste er sich eisern zusammenreißen.

Ebenso schwarz gekleidet bezogen Lady Vinara und Lord Yikmo auf den nahen Dächern, mit Sicht in die Gasse, ihre Positionen. Nebeneinander legten sich die beiden Magier an die Kante des Bogendaches und blickten drei Stockwerke in die Tiefe, wo Lord Dannyl mit seinem kleinen Karren gerade in die schmale Straße einbog. Sie empfingen eine knappe Nachricht von ihm, konzentrierten sich ständig auf die fünf Männer und beobachteten jeder ihrer Schritte bis ins kleinste Detail. Von oben wirkten die Kapuzenträger wie schwarze Punkte in einer Reihe, bis einer von ihnen sich dem vermeintlichen Schmuggler näherte. Insgesamt maß die Gasse etwa fünfundzwanzig Meter und verband eine wichtige Handelsstraße mit einer ebenfalls gepflasterten Fahrbahn, die, wegen ihrer geringeren Breite und den damit verbundenen Nachteilen beim Transport, selten benutzt wurde. Eben dort warteten Lady Nirakka und Lady Kikikeks in Bereitschaft, um im Falle einer Eskalation der Verhandlungen sofort eingreifen zu können, während sich die beiden auf den Dächern einen Überblick verschafften und laufend Bilder an ihre Kameraden übertrugen. Damit hielten Lady Vinara und Lord Yikmo jeden auf dem aktuellen Stand der Dinge.

Ganz vorsichtig erhob sich Lord Dannyl von seinem Sitzplatz auf der Kutsche, als er den verhüllten Mann auf sich zumarschieren sah, ließ die Zügel fallen und sprang zu ihm auf den Boden. Dabei achtete er ständig darauf, den Blick gesenkt zu halten, um möglichst wenig seines Gesichtes preiszugeben, denn Dannyl wollte nicht vorzeitig von dem Unbekannten enttarnt werden. Bei jedem illegalen Geschäft kannten der echte Käufer und Verkäufer die Begrüßungscodewörter. Falls diese nicht übereinstimmten, wusste man sofort, dass der andere ein Betrüger war. Ihm gingen bereits allerlei Möglichkeiten durch den Kopf, wie er auf ein Passwort antworten sollte. “Ich habe gehört, es gab Komplikationen?” Anscheinend waren sich die Schmuggler ihrer Sache sehr sicher und verzichteten deswegen auf unnötige Vorsichtsmaßnahmen - zugunsten Lord Dannyl. Nur zwei Meter trennten die beiden Männer voneinander, ausreichend Distanz für einen tödlichen Schlag durch den Magier, doch Dannyl riss sich am Riemen. “Die Gilde mischt sich in unsere Angelegenheiten ein” Eben als ihm die Worte über die Lippen kamen, bereute er sie bereits. Verblüfft fragte der schwarz gekleidete Mann seinen Gegenüber: “Die Gilde? Woher wisst ihr das?”
“Gerüchte”, gab Dannyl als schnelle Antwort, vielleicht etwas zu schnell. Um von den Problemen des Nachmittages auf das eigentliche Geschäft umzuschwenken, machte der verkleidete Schmuggler einen Schritt auf die Seite und zeigte wortlos auf die Ladefläche mit den Getreidesäcken. Seine offensichtliche Andeutung wurde von dem anderen sofort verstanden. Vor sich hinmurmelnd ging der Schmuggler an Dannyl vorbei zu dem Karren: “Dass sich die Gilde einmischt, wird Euren Anführer sicherlich ein paar zusätzliche Probleme bescheren”
Verdeckte Agenten mussten sich binnen Sekunden auf die neuen Situationen anpassen können, andernfalls wäre ihre Tarnung sehr schnell durchschaut. Dannyl hatte sich zwar auf diesen Moment mental vorbereitet, aber dennoch fielen seine Antworten selbst für ihn nicht sehr plausibel aus. “Mit der Gilde wird er schon fertig”, log der Magier. “Ihr seid sehr gesprächig”, gab der Schmuggler zu bedenken und ließ die Ware vorerst unbeachtet hinter sich. Aus dieser kurzen Entfernung sah Dannyl die dunklen Augen seines Gesprächspartners, wie sie sich plötzlich vor Schreck weiteten. Mit einem entsetzten Aufschrei griff der Mann unter seinen Umhang und riss einen Dolch hervor: “Ihr seid kein Vin!” Damit konnte sich Dannyl die weitere nervenaufreibende Unterhaltung sparen, seine Tarnung war aufgeflogen. Obwohl der magische Spion jede Bewegung seines Feindes beobachtete, rannte der Schwarzhändler an ihm vorbei und verpasste ihm mit seiner kleinen Waffe einen Hieb. Hätte sich Lord Dannyl nicht rechtzeitig mit einem Schild geschützt, befände sich eine blutige Wunde auf seiner Brust. Überrascht von dem schnellen Angriff blieb dem Magier nicht ausreichend Zeit, um einen Konter zu starten, ehe sein Gegner mit seinen vier Verbündeten die Gasse nach unten lief, wo Lady Nirakka und Lady Kikikeks bereits auf sie warteten.

In den luftigen Höhen wehte ein angenehm erfrischender Wind, von dort oben sah Lord Dannyl wie ein grauer Punkt aus. Lady Vinara und Lord Yikmo betrachteten die vier in einer Reihe stehenden Männer genauer, während ihr getarnter Händler mit dem fünften Schmuggler sprach. Sie alle trugen lange, schwarze Umhänge mit Kapuzen, von ihren Gesichtern konnte man nur die Augen erkennen, der Rest war von einem Tuch verhüllt. Sie alle wirkten kleiner als die Einwohner von Kyralia, vielleicht gehörten die Schmuggler zu dem Inselvolk der Vindo? Kaum erkannten die beiden diesen Fakt, vernahmen sie einen überraschten Schrei von dem Schmuggler bei dem Karren: “Ihr seid kein Vin!” Auch wenn Dannyl versucht hätte den Mann zu schnappen, der Kleinere von ihnen rannte zu den anderen Händlern und verpasste dem enttarnten Spion im Vorbeirennen einen Schnitt auf der Brust mit seinem Dolch. Pflichtbewusst wollte Lady Vinara ihrem Freund sofort zu Hilfe eilen und sich erheben, doch etwas Schweres am Rücken drückte sie brutal zu Boden. Lord Yikmo stieß einen schmerzerfüllten Schrei aus, der in einem Gurgeln endete, dann spürte auch die Meisterheilerin einen Stich in ihrem Hals.

Wie aufgescheuchte Ratten liefen vier schwarzgekleidete Gestalten aus dem hinteren Eingang der Gasse, direkt auf die seltener genutzte Handelsstraße, wo Lady Nirakka und Lady Kikikeks in Bereitschaft standen. Sie waren auf die vier plötzlich an ihnen vorbeisprintenden Männer nicht vorbereitet, da sie keinerlei Informationen oder Bilder von ihren zwei Spähern auf den Dächer erhalten hatten. Entweder schliefen die beiden bereits tief und fest oder etwas Schlimmes war dort oben passiert.
Lady Kikikeks reagierte schneller als ihre Magierfreundin und nahm die Verfolgung der vier Fliehenden auf. Im Lauf formte die Frau mit ihrem Geist einen mächtigen Kraftstoß, doch die Männer bemerkten ihre Verfolgerin rechtzeitig und bogen in eine Nebengasse ein. Damit ging ihr magischer Angriff daneben und hätte beinahe eine Hausmauer zum Einsturz gebracht. Ein kleiner Riss bildete sich an der Ziegelwand und würde Fragen bei den Hausbesitzern aufwerfen.
Während sich Lady Kikikeks bereits in die Schlacht stürzte, verweilte Lady Nirakka am Hintereingang der Gasse und wartete geduldig auf den fünften der Schmugglerbande. Sobald dieser an ihr vorbei wollte, würde eine magische Barriere seinen verzweifelten Fluchtversuch unterbinden. Wie ein schwarzer Schatten huschte der Mann aus der Gasse, sah Lady Nirakka mit seinen dunklen Augen an und sprang wie ein aufgescheuchter Rehbock in die entgegengesetzte Richtung. Auch wenn ihr Zauber bereits vorbereitet war, das Ausweichmanöver kam so überraschend, dass der Schmuggler den einzusperrenden Bereich noch vor vollständigem Aufbau der Barriere verließ und seinen Kameraden hinterher rannte.
Mit der Sicherheit, dass ihre Kameradin sich um den Flüchtling kümmern würde, nahm Lady Nirakka mit selbstsicheren Schritten die Verfolgung auf. Ein übertragenes Bild reichte, um Kikikeks die Information zukommen zu lassen. Sie ließ ab von den vier anderen und baute vor dem letzten Schmuggler sofort eine Barriere über die gesamte Breite der gepflasterten Straße auf. Der Schutzschild gab beim Aufprall mit dem Vin ein wenig nach und legte sich fast selbstständig wie eine zweite Haut um ihn, bis er nur mehr wie ein Fisch zappelnd am Boden lag.

Geduldig beobachtete Lady Sonea ihre Schülerin Lilia bei ihrem ersten Versuch, in den Kopf eines anderen einzudringen. Die Schwarzmagierin öffnete nach getaner Arbeit ihre Augen und blickte sofort zu ihrer Meisterin, die zufrieden nickte, um ihre stumme Wertschätzung zu zeigen. Dann löste Lilia ihre Hände vom Kopf des Gefangenen, der auf einem Stuhl gefesselt saß und panisch herumschrie, da er genau wusste, wonach die Magier in seinen Erinnerungen suchten. Lord Dannyl ballte die Faust und hielt sie ihm wortlos unters Kinn, sein Blick sprach Bände. Augenblicklich verstummte der Schmuggler, seine Augen wanderten bedrückt zu Boden. Am liebsten hätte Dannyl mehr als nur eine Drohgebärde gezeigt, doch in Anwesenheit von drei Frauen hielt er sich zurück. Der Gefangene hatte dank des mentalen Eingriffes des Schwarzmagierlehrlings bereits genügend preisgegeben, um den nächsten Schritt mit den anderen zu planen.
“Ich hoffe Ihr wart nicht zu brutal?”, meinte Osen mit ernstem Unterton und musterte die Schwarzmagierin eindringlich. Nervös erwiderte sie seinen Blick und meinte: “Natürlich nicht, Administrator”
“Und habt Ihr alle Informationen, die wir brauchen?”
Ohne groß umzuschweifen, gab Schwarzmagierin Lilia die Details bekannt: “Der Dieb befindet sich im Keller eines Bolhauses” Ein detailiertes Bild des genannten Ortes erschien in den Köpfen der Anwesenden. Mit einem Brummen bestätigte der Administrator die neuen Informationen. “Ich möchte, dass ihr immer zusammen bleibt, jeder passt auf den anderen auf. Denkt immer daran, euch mit einem Schild zu schützen! Wir wissen nicht, was uns dort erwartet” Noch einmal sah er in die Augen jedes einzelnen übrigen Magiers, nickte nachdenklich und verließ mit betrübter Miene die Gruppe.

(1) Den Unterschlupf des Diebes durch die Vordertür betreten.
(2) Einen nahen gelegenen Eingang zur Straße der Diebe benutzen.

PS: In dieser Runde stirbt nur eine Person, wählen also zwei (oder mehr) Magier den “falschen” Weg würfle ich wer weiterkommt.
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Beitrag  Lady Vinara So Nov 10 2013, 22:07

Es hat Spaß gemacht zu spielen.
Bye Bye.Very Happy 
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Beitrag  Lord Dannyl Mo Nov 11 2013, 15:20

Nein, Yikmo, Vinara Sad

Ich schätze ich werde den nahegelegenen Eingang zur Straße der Diebe benutzen. (2)
Schließlich wäre das ja nicht das erste Mal, dass ich dort wäre. Smile
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Beitrag  Lord Akkarin Mo Nov 11 2013, 20:55

Schade, Yikmo und Vinara.

Ich folge Dannyl zum Eingang der Diebe. (2)
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Beitrag  Yikmo Mo Nov 11 2013, 21:37

Öhm, naja...ist wohl doof gelaufen^^

Vielleicht hätten wir unserer eigenen Umgebung etwas mehr Aufmerksamkeit schenken sollen.


Viel Erfolg den Verbliebenen noch Very Happy
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Beitrag  Lord Karas Mo Nov 11 2013, 21:51

Yikmo schrieb:Vielleicht hätten wir unserer eigenen Umgebung etwas mehr Aufmerksamkeit schenken sollen.
In meinem Konzepttext steht: Verstärkung im Hinterhalt (wird von hinten erstochen - wie kann man auch den geübten Dieben auflauern wollen?!) Razz

Hoffe die Ausgeschiedenen hatten trotzdem ihren Spass Smile zwei Entscheidungen, sprich drei Teile gibt es dann noch zu lesen - wer wird sich durchsetzen - Nirakka, Kikikeks oder Dannyl?^^
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Beitrag  Lord Dannyl Mo Nov 11 2013, 22:02

Dannyl natürlich, die anderen sind alle Noobs... Razz

Nein Spaß... Very Happy Very Happy

Komisch, dass Vinara und Yikmo nicht explodiert sind...bzw. zum Glück, sonst wären wir wohl alle nicht mehr so ganz... Wink
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Beitrag  Lady Vinara Mo Nov 11 2013, 22:03

Der war gut Dannyl.
Viel Glück an alle noch lebenden Spieler.
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Beitrag  Lord Karas Sa Nov 16 2013, 23:56

Lady Kikikeks, wir brauchen noch eine Antwort Smile
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Beitrag  Yikmo So Nov 17 2013, 22:32

Lord Karas schrieb:
Yikmo schrieb:Vielleicht hätten wir unserer eigenen Umgebung etwas mehr Aufmerksamkeit schenken sollen.
In meinem Konzepttext steht: Verstärkung im Hinterhalt (wird von hinten erstochen - wie kann man auch den geübten Dieben auflauern wollen?!) Razz
*lach*
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Beitrag  Lady Kikikeks Mo Nov 18 2013, 17:26

Lord Karas schrieb:Lady Kikikeks, wir brauchen noch eine Antwort Smile
ES TUT MIR LEEEEID!!! Sad
ich komm bloß nie dazu ins internet zu gehen... :/

ich betrete den unterschlupf durch die vordertür ;D
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Beitrag  Lord Karas Mo Nov 25 2013, 20:59

Runde 5:
Spielsüchtige standen grölend um den größten Tisch in dem gewöhnlichen Bolhaus, ihre gespannten Blicke galten den drei achtseitigen Würfeln darauf. Wessen Tipp der gezeigten Augensumme am nächsten lag, gewann von jedem Mitspieler seinen maximal seinen eigenen Einsatz. So verlor man maximal sein gesetztes Geld, erhielt im Gegenzug aber auch nur seine Wettsumme multipliziert mit den Mitspielern. So viel schnappte Lady Kikikeks bei ihrem kurzen Besuch im Bolhaus bereits auf. Außerdem bemerkte sie zwei dubiose Gestalten mit Waffengurt und Lederwams, die immer wieder nervös zu einer dicken, hölzernen Türe hinter der Bar blickten und in unbestimmten Zeitabständen zwischen einem nahen Tisch und dem Durchgang hin und her marschierten. Anhand dieser übertriebenen Überwachung erahnte die Magierin den Weg in den Keller. Es bestand kein Zweifel, dass die Magierin den Dieb durch diese Türe erreichen würde, andernfalls würde dieser Durchgang nicht so gut bewacht werden.
Einer der Wächter hatte ihre neugierigen Blicke bemerkt und fing an sie seinerseits zu beobachten. Um nicht frühzeitig entdeckt zu werden, zog Lady Kikikeks den Mantel fester zu, um die rote Robe darunter besser zu verstecken. Sie nahm einen letzten Schluck Sumi, erhob sich von ihrem Ecktisch und ging nach draußen zu ihren wartenden Magierkollegen. Der Administrator hatte ihr und ihren zwei Kameraden jeweils drei Magier zur Seite gestellt, nur zur Sicherheit, wie Osen mehrmals betonte. Als Zeichen ihres vollendeten Studiums trugen ihre Begleiter rote, lange Roben. Lady Nirakka und Lord Dannyl arbeiteten sich gemeinsam mit ihren Kollegen durch den düsteren Untergrund der Stadt, einem Ort, den Lady Kikikeks tunlichst vermeiden wollte und deshalb den direkten Weg durch die Vordertüre wählte.
Natürlich fand man in der dunklen, feuchten Straße der Diebe allerlei quiekendes Getier, aber gerade eine Ratte musste knapp an Lord Dannyls Bein vorbeiflitzen, drehte sich nach wenigen Metern um und sah ihm eindringlich in seine Augen, ehe sie mit einem erschrockenem Piepsen davoneilte. Traurig senkte er seinen Blick und zog seinen Umhang enger. Für einen Moment dachte er sich zurück in das Warenlager des ermordeten Händlers, welches er mit Lady Vinara genauer unter die Lupe nahm, als ein Geräusch ihre Aufmerksamkeit erregte. Doch anstelle eines mordlustigen Räubers befand sich zum Spott ihrer übertriebenen Vorsichtsmaßnahmen nur eine kleine, hungrige Ratte im oberen Stockwerk.
Mit Lady Nirakka an der Spitze marschierten die fünf Magier durch das weitläufige Labyrinth der Diebe, wo sie sich nur dank ihrer Sinne orientierten. Für gewöhnlich trieben sich auch hier unten noch Halunken und deren Wächter auf, doch von ihren war weit und breit keine Spur. Vermutlich hatten die vier Flüchtlinge der gestrigen Nachtaktion bereits ihren Teil dazu beigetragen, ihre Kameraden vor dem Eingreifen der Gilde zu warnen. Damit mussten die Magier mit heftigerem Widerstand rechnen.
Wie Schatten glitten Lord Dannyl und seine Magierkameraden durch den nahezu endlosen Gang. Um die Gefahr einer Entdeckung durch Halunken zu minimieren, verzichtete die Gruppe auf die Beschwörung von Hilfmitteln, wie Lichtkugeln. Nur selten ergab sich die Möglichkeit nach links oder rechts abzuzweigen, nur um dann womöglich an der selben Stelle wieder herauszukommen. Wer sich in der Straße der Diebe nicht auskannte oder über irgendwelche magischen Tricks verfügte, die ihn bei der Orientierung halfen, hielt sich lieber von diesem Ort fern. Lady Nirakka und Lord Dannyl marschierten einfach immer in Richtung Lady Kikikeks und hofften dadurch mehr oder weniger durch Zufall den Eingang zum Keller des Bolhauses zu finden. Bisher lief der Plan reibungslos ab. Die kleine Gruppe schien sich über den derzeitig gerade verlaufenden Weg schnurstracks ihrer Kameradin zu nähern.
Mit ihren drei Magiern im Schlepptau betrat Lady Kikikeks wieder das Bolhaus und erntete durch ihre schnelle Wiederkehr einige nervöse Blicke der zechenden Gäste. Keines beunruhigend, doch als eine der Wachen mit gerunzelter Stirn in ihre Richtung starrte, wandte sich die Magierin zu einem Tisch in der Ecke, wo er sie nicht weiter beoachten konnte, es sei denn er würde seine Stellung verlassen. Sollte der Mann tatsächlich diesen Fehler begehen, würde Kikikeks nicht länger zögern und sofort einen Angriffsbefehl erteilen, auch wenn Administrator Osens ermahnende Worte in ihrem Kopf widerhallten. Doch der Wächter blieb auf seinem Posten, deswegen bestellten sich die Magier eine Runde Sumi und warteten auf das Kommando ihrer anderen Kameraden.
Nach einer schier endlosen Wanderung durch die schmalen Gänge des Untergrundes kamen die fünf Magier endlich an eine beleuchtete Stelle. Eine Fackel steckte in einer Wandhalterung und signalisierte Lady Nirakka die Abzweigung nach dem Leuchtobjekt zu nehmen. Überrascht fanden sich sie und ihre Begleiter nur wenige Meter später vor einer unbearbeiteten Steinwand wieder. Dabei musste Lady Kikikeks quasi über ihnen sein, aber vielleicht gab es noch einen anderen, versteckten Weg, den die Gruppe einfach übersehen hatte? Während Lord Dannyl sich mit dem scheinbaren Ende des Ganges befasste, ging Lady Nirakka zurück zu der Fackel, wo sie abgezweigt waren und suchte dort nach irgendwelchen Hinweisen. Der Boden hier wirkte so abgetreten wie auf der gesamten Straße der Diebe. Ein Zeichen für die häufige Benutzung dieses Weges.
Mit seiner bloßen Hand fuhr Lord Dannyl über den groben Stein vor sich, glitt vorsichtig über die scharfen Kanten, doch seine Sinne fühlten keinerlei versteckte Mechanismen dahinter. Geduldig warteten die trainierten Begleiter auf weitere Anweisungen, während Dannyl Lady Kikikeks über seinen Aufenthaltsort informierte. Ein plötzliches Poltern riss ihn aus seiner Konzentration. Das Geräusch kam von oberhalb, vermutlich sogar aus den Räumen des Gasthauses. Durch die Erschütterungen rieselte feiner Staub auf die Magier hinab, einer der drei Männer atmete zu schnell ein und musste reflexartig Husten. Einen kurzen Moment darauf schwang die Steinwand wie durch magische Hand bewegt auf die Seite, begleitet mit den höflichen Worten eines Mannes: "Ah, da seid ihr ja endlich, die nächste Lieferung ist bereit"
Es dauerte nicht lange, da kam der Schankjunge mit den bestellten Getränken zu den vier neuen Gästen, begrüßte sie beiläufig und stellte die vier Sumis auf den Tisch. Danach verschwand der vierschrötige Typ wieder hinter der Theke. Langsam wurde den vier Magiern heiß unter den längen Mänteln, die sie über ihren roten Roben trugen, um weniger Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Lady Kikikeks spürte bereits, dass Lady Nirakka und Lord Dannyl sich dem unterirdischen Eingang näherten, daher signalisierte sie den ausgebildeten Kriegern mit einem diskreten Kopfnicken ihr zu folgen. Möglichst unauffällig stand die unruhige Frau als erste auf und ging direkt an die Theke. Von dort konnte man die zwei Wächter vor der Türe in den Keller bestens beobachten und sogar belauschen. Einer der beiden kräftigen Kerle erkannte Lady Kikikeks wieder und blickte abschätzend von oben nach unten auf sie und ihr drei Begleiter. Die angespannte Magierin erwiderte das verächtliche Starren des Wächters, ständig bereit ihren Kameraden den Befehl für den Angriff zu erteilen. Als sich dieser Wächter von dem Stammtisch erhob, ließ Kikikeks im Aufstehen ihren Übermantel auf den Boden fallen. Die anderen Magier hatten ihre Signale richtig gedeutet und folgten ihrem Beispiel nur einen Bruchteil einer Sekunde später. Gemeinsam erschufen die vier Gildenmitglieder einen unsichtbaren Käfig und zwängten die zwei Männer ohne weitere Gegenwehr in eine ungünstige Position. Während einige der Gäste aufgescheucht wie Krähen aus dem Gasthaus flüchteten, beobachteten die meisten, viele von ihnen waren längst sturzbetrunken, aufgeregt die übernatürlichen Geschehnisse. Nachdem die Wachen unschädlich gemacht wurden, verschwand die vierköpfige Gruppe, mit ihrer Anführerin an der Spitze, durch die ungeschützte Türe in den Keller.
Steinerne Treppen führten etwa zwei Stockwerke in die Tiefe der Erde, vorbei an Fackeln und schlichtem Stein. Ein offener Durchgang führte geradewegs in einen länglichen Raum an dessen anderen Ende sich eine weitere hölzerne Türe befand. Kikikeks stürmte mit weiten Schritten in den Gang, vergaß jedoch die beiden Ecken links und rechts von ihr zu überprüfen. Ihr überstürztes Eintreten nutzte die unentdeckte Wache zu seinem Vorteil aus und verpasste dem Eindringling einen raschen Hieb mit seiner Holzkeule auf ihren Hinterkopf. Zugleich rief er mit kräftiger Stimme und zornigem Brummen: “Eindringlinge!” In der Hoffnung mit genügend Wucht seinen Feind außer Gefecht zu setzen, zersplitterte die Waffe an dem stabilen Schild der Magierin. Trotzdem riss die Kraft Lady Kikikeks leicht benommen zu Boden. Verwunderung stand dem Wächter ins Gesicht geschrieben, als die Frau sich unversehrt auf den Rücken drehte. Bereits im Umdrehen überlegte sich die Magierin eine kleine Überraschung für den Feind. Zu der Verwunderung gesellte sich ein schmerzerfüllter Ausdruck, hervorgerufen durch ein grelles, die Augen überreizendes Licht, das ihn sofort blendete. Benommen torkelte der Wächter die Hände in sein Gesicht vergrabend zurück, bis ihm einer der beiden Krieger in roten Roben mit einem Krafstoß gegen die Schläfen in einen unruhigen Schlaf versetzte.
Mit stummen Dank ließ sich Lady Kikikeks von dem anderen Magier wieder auf die Beine helfen. Der Schlag hatte trotz des aufrechten Schildes zittrige Knie und eine leichtes Ziehen im Nacken hinterlassen. Doch ihre Aufgabe war wichtiger; wegen kleinen Wehwehchen würde die Magerin nicht einfach aufgeben. Die letzte Türe ließ die leicht angeschlagene Anführerin von einem ihrer Begleiter öffnen.
Anscheinend war ein Niesen das geheime Signal für den Wächter hinter dem Durchgang gewesen. Mit einem knarren schwang die Steintüre auf die Seite, dahinter stand ein kräftiger Mann mit einer Augenklappe, der nur wenige Sekunden zuvor die eintreffenden Leute über die Fertigstellung der nächsten Lieferung in Kenntnis gesetzt hatte. Als er jedoch vier kampfbereite Magier in roten Roben und eine Frau in einer grünen vor sich stehen sah, ergriff ihn die Panik. Auch wenn die Diebe bereits seit gestern von dem Einmischen der Gilde wussten, hätte keiner so rasch mit ihrem Eindringen in das Versteck des Diebes gerechnet.
Einen Bruchteil einer Sekunde später lag der Mann bewusstlos am Boden, ohne auch nur eine weitere Silbe über die Lippen gebracht zu haben. Vorsichtig schritten die fünf Magier über den regungslosen Leib am Steinboden und betraten damit einen großen, unterirdischen Raum. Am anderen Ende des Raumes standen drei Männer mit schwarzen Haaren an einem runden Tisch voll geräumt mit pulverartigen Reagenzien und Mörser und Stößel aus Stein. Daneben standen bereits etliche Säcke voll mit diesem seltsamen Zeugs. In ihre anstrengende Arbeit vertieft, unterschiedliche Substanzen zu zerkleinern und zu vermischen, bis es sich zu einem pulverartigen Gemisch in grauer Farbe verband, bemerkten die Männer nichts von dem Eintreffen der Gruppe.
Ein gellender Schrei schallte durch den großen Raum. Alle drei Männer ließen ihren Stößel fallen und sahen zu einer noch verschlossenen Türe, ohne dabei die anderen Eindringlinge überhaupt zu bemerken, die hinter ihnen am anderen Ende des Raumes im Schein einer einzelnen Fackel standen. Eine gezielte Bewegung zauberte ein eigenartiges Ding unter dem Mantel eines schwarzhaarigen Mannes hervor. Es glich einem Dolch, dessen Klinge nicht wie normal geradewegs nach oben ragte, sondern im rechten Winkel zum Griff nach vorne stand. Damit zielte er auf die Türe und wartete einen kurzen Moment, bis einer der Magier von Lady Kikikeks in den Raum begab. Ein lautes Knallen ertönte, gefolgt von einer Rauchwolke aus dem sonderartigen Dolch und einem schmerzerfüllten Schrei. Aus einer Wunde an seiner rechten Schulter trat eine Unmenge an Blut hervor, das in seinem bereits roten Umhang versickerte wie Wasser. Ob von Schmerz oder Wucht des Angriffes, aber der junge Magier stürzte ungelenk auf die Seite, sodass er sich beim Aufprall am harten Steinboden nochmals eine Platzwunde oberhalb seines rechten Auges zuzog.
Nun folgte auch Lady Kikikeks in das unterirdische Versteck des Diebes. Ihr schräg gegenüber am anderen Ende des Raumes standen ihre fünf anderen Kameraden, an der Spitze Lord Dannyl, der gebannt dastand und auf den einsamen Mann mit der gefährlichen Waffe starrte. Obwohl der verletzte Magier seinen Schild vor dem Eintreten noch zusätzlich verstärkt hatte, lag er mit blutender Schulter am Boden.
Hinter Lord Dannyl tauchte Lady Nirakka auf, die den schmerzerfüllten Schrei eines Kameraden vernommen hatte und sofort zu Hilfe eilen wollte. In der Hoffnung, dass ihre Kameraden den Feind sofort unschädlichen machen würden, rannte die Magierin quer durch den Raum zu dem Verwundeten, um ihn zu heilen. Eine weitere dieser gefährlichen Waffen tauchte unter dem Umhang des Mannes auf, diesmal zielte er auf das sich bewegende Ziel und drückte ab. Lady Nirakka spürte einen Windhauch oberhalb ihres Kopfes vorbeiziehen, danach zersplitterte ein Teil der Wand neben ihr.
Endlich erholten sich Lady Kikikeks und Lord Dannyl von ihrem Schockzustand und richteten gleichzeitig ihre Magie auf den gefährlichen Feind. Zuckend brach der schwarzhaarige Angreifer zusammen, die anderen beiden Männer befanden sich im nächsten Moment in einer magischen Barriere wieder, während sich Lady Nirakka um den Verletzten kümmerte. Etwas Kleines hatte sich durch seine Schulter gebohrt, ähnlich einem winzigen Armbrustbolzen. Doch das Projektil steckte nicht mehr in seinem Körper, sondern lag zu Kikikeks Füßen. Als sie die kleine, metallene Kugel aufheben wollte, ließ sie das Objekt sofort wieder fallen. Es strahlte eine unglaubliche Hitze aus, ausreichend um den geschwächten Schild der Magierin zu durchdringen. Während Lord Dannyl zwei seiner Magier anwies den bewusstlosen Mann zurück zur Gilde zu bringen, kümmerte sich Lady Nirakka um die Verletzungen des unglücklichen Getroffenen. Immerhin bestand keine Lebensgefahr da keinerlei innere Organe in Mitleidenschaft gezogen wurden. Trotzdem machte sich ein unangenehmes Gefühl unter den Magiern breit. Erstmals gab es eine nichtmagische Waffe, die mühelos ihren Schild durchdrang.
"Hah", gab einer der Gefangenen von sich, "Habt ihr das gesehen? Eure Magie kann euch nicht mehr schützen!" Lady Kikikeks näherte sich mit langsamen Schritten diesem törichten Mann bis auf wenige Zentimeter Abstand und fragte dann ruhig und gelassen: "Und wie kommst du darauf?" Sie erkannte Angst und einen Hauch Wahnsinn in seinen blutunterlaufenen Augen. "Wir haben eine neue Erfindung und sie funktioniert offensichtlich bestens gegen euch Abschaum! Eure Herrschaft endet bald! Zwei von euch haben wir gestern schon erwischt, aber das war erst der Anfang, wir werden jeden einzelnen von euch..." Seine Worte gingen in einem gequälten Gurgeln unter, gleichzeitig lief sein Kopf knallrot an. Noch ehe Lord Dannyl eingreifen konnte, drückte Lady Kikikeks mit ihrer Magie noch fester zu, brutal und schnell, bis ihr Opfer die Augen unter Schmerzen panisch verdrehte. Vergeblich versuchten seine Hände die unsichtbare Macht von seiner Strangulierung abzuhalten, aber die zornerfüllte Magierin ließ sich nicht mehr beruhigen. Sein Überlebenskampf dauerte nur wenige Sekunden, bis er endgültig zusammenbrach.
“Schwarzpulver?”, fragte Administrator Osen Schwarzmagierin Lilia. Um ihre Fähigkeiten weiter auszubilden, überließ Lady Sonea ihrer Schülerin die Extraktion der Erinnerungen des gefangenen Diebes. Nach unzähligen gefährlichen Experimenten hatte der Mann eine Mischung hergestellt, die bei Entzündung eine Explosion erzeugte. Neben der Zerstörungsmacht dieses sogenannten Schwarzpulvers konnte man es auch zum Antrieb kleinerer Objekte verwenden. Diesen Effekt musste, neben dem ermodeten Händler, auch einer der Magier bereits an seinem eigenen Leib erfahren, als der Dieb mit seiner Pistole eine Kugel durch Schild und Schulter des Opfers schoss.
“Nicht zu glauben”, murmelte der Anführer der Gilde nachdenklich wie immer, “Gibt es noch mehr von diesem Schwarzpulver?” Er betonte das letzte Wort absichtlich geringschätzig, da Osen die verbundene Gefahr mit der bahnbrechenden Entdeckung erkannte. Die Gefahr der Magier, bald nicht mehr als das Mächtigste angesehen zu werden. Schwarzmagierin Lilia gab ihm rasch eine Antwort: “Es gibt eine kleinere Lagerstätte im Hafen, die zur Hälfte mit Schwarzpulver gefüllt ist. Allerdings kannte der Dieb auch den Aufenthaltsort eines Alchemisten, der für die ganze Produktion verantwortlich ist”
“Beides muss unschädlich gemacht werden” Lady Nirakka und Lord Dannyl wunderten sich über die direkte Wortwahl ihres Administrators, der sonst immer sehr vorsichtig agierte. Osen wandte sich an die beiden Magier: “Einer von euch kümmert sich um die Lagerstätte, der andere nimmt den Alchemisten gefangen” Für gewöhnlich gab Osen noch Warnungen oder Hinweise zur Vorgehensweise, doch diesmal drehte er sich einfach um und betrachtete die aufgetragenen Sachen als erledigt. Lord Dannyl rief ihm hinterher: “Und was ist mit Lady Kikikeks?” Der Adminstrator drehte sich auf den Schuhabsätzen wieder um und zeigte ein besorgtes Gesicht. “Lady Kikikeks hat einen Menschen mutwillig ermordet und wird sich dafür vor der Gilde verantworten müssen” Nach einer kurzen Pause fügte er hinzu: “Mir ist klar, dass uns die Verluste unserer Kameraden mitgenommen haben, aber lasst euch nicht zu unüberlegten Taten verleiten. Lady Vinara, Lord Yikmo und Lady Rhanya hätten das nicht gewollt”

(1) Das Lagerhaus suchen und die Vorräte vernichten.
(2) Den Alchemisten gefangenehmen und Hinweise auf das Schwarzpulver zerstören.
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Beitrag  Lady Kikikeks Di Nov 26 2013, 15:02

Wow, WTF, das hättsch nicht erwartet... dass ich in meinen jungen jahren erst kriegerin, und dann noch zur mörderin werd... *kopf schüttel* Very Happy
war ein echt schönes spiel, danke an alle Very Happy
viel glück lord dannyl, lady nirakka ;D
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Beitrag  Lord Dannyl Di Nov 26 2013, 15:39

Lady Kikikeks Shocked  das hätte ich nicht von dir gedacht Shocked 

Danke, ich hoffe wir bekommen das noch hin. Smile

Ich werde den Alchemisten gefangen nehmen und die Hinweise auf das Schwarzpulver zerstören. (2)
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Beitrag  Lord Karas Di Nov 26 2013, 18:54

Entschuldige Kikikeks was wir aus dir gemacht haben - ich konnte im Forum leider keinen Hinweis finden welche Robe du bevorzugst, also haben wir beschlossen den "flippigen" Charakterzug in die kriegerische Richtung auszubauen. Freut mich sehr das es dir trotzdem gefallen hat Very Happy 
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Beitrag  Lady Kikikeks Di Nov 26 2013, 19:24

Lord Dannyl schrieb:Lady Kikikeks Shocked  das hätte ich nicht von dir gedacht Shocked 
ich erlich gesagt auch nicht Very Happy ich kann doch immer wieder überraschen xDD

@Lord Karas: ist nicht schlimm ;D ich glaub ich habs echt noch nirgendswo gepostet... ;D
p.s. ich mag heiler am meisten Wink
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Beitrag  Lord Akkarin Fr Nov 29 2013, 18:32

Ich gehe mit Lord Dannyl und zerstöre die Hinweise und hole den Alchemisten (2).
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Beitrag  Lord Dannyl Sa Nov 30 2013, 11:24

Lord Karas schrieb:“Einer von euch kümmert sich um die Lagerstätte, der andere nimmt den Alchemisten gefangen”
Ich hätte das so interpretiert, dass wir zwei unterschiedliche Wege nehmen sollen (zumal wir ja eh nur noch zu weit sind)....aber keine Ahnung, kann mich auch irren... Very Happy
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Beitrag  Lord Akkarin Sa Nov 30 2013, 14:49

Ach stimmt ja, wir sind ja nur noch zwei.
Na, dann kümmer ich mich eben um die Lagerstätte, auch kein Problem Smile
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Beitrag  Lord Dannyl So Dez 01 2013, 13:01

Jetzt bin ich gespannt... Very Happy Very Happy
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Beitrag  Lord Karas Mo Dez 02 2013, 13:14

Oh ausgezeichnet, dann kann ich doch die komplette Geschichte erzählen Smile wird aber wohl bis zum Wochenende dauern.
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Beitrag  Lord Daemoni So Dez 22 2013, 15:11

Runde 6:

Unter der genauen Anleitung von Schwarzmagierin Lilia fand Lady Nirakka am frühen Vormittag mitten im Zentrum des Hafens die beschriebene Stelle. Vor ihr und ihren zwei magischen Begleitern stand ein längliches Ziegelhaus ohne Fenster mit einem roten Satteldach. So scheinbar unbedeutend zwischen den ähnlichen Lagerhäusern und doch beinhielt dieses eine das bereits produzierte mächtige Schwarzpulver. Mit andächtigem Blick blieb die Magierin vor dem wichtigen Gebäude für einen Moment stehen, um noch einmal tief durchzuatmen. Dann gab sie beiden Begleitern das Zeichen zum Vorrücken in das Gebäude, dessen Inhalt möglichst rasch unschädlich gemacht werden musste. Von dem gefangenen Dieb hatte die Schwarzmagierin Lilia außerdem erfahren, dass dieses schwarze Pulver bei Kontakt mit Feuer explodierte. Diesen Effekt entschied sich Lady Nirakka beim effizienten Vernichten der Vorräte zu verwenden. Auch wenn sich zwischen den einzelnen Gebäuden immer eine drei Meter breite Gasse schlängelte, wollte das verantwortungsbewusste Gildenmitglied kein unnötiges Risiko beim Sprengen eingehen. Dafür beorderte sie, nach Absprache mit Administrator Osen, ihre zwei Begleiter zu den Gebäuden, die das Schwarzpulverlager einschlossen. Zum Schutz vor der gewaltigen Explosion würden die Magier eine stabile Barriere rund um das Ziegelhaus erschaffen, nachdem Lady Nirakka ihren Teil zur Zerstörung beigetragen hatte.

Etwa zeitgleich traf Lord Dannyl bei dem Haus im Hüttenviertel der Stadt ein. Die schmalen Fenster waren allesamt mit schmutzigen Tüchern verhängt, um das Innere vor den neugierigen Augen der Passanten zu schützen. Allein dies erzeugte automatisch einen Verdacht und zog mehr Aufmerksamkeit auf sich, als der Inhaber damit erreichen wollte. Diesmal entschied Administrator Osen wegen der geringeren Auffälligkeit seinen Schützling alleine loszuschicken. Lord Dannyl hatte sein Geschick als Spion bereits bei der Verhandlung mit den Schmugglern unter Beweis gestellt und würde seine Kameraden auch jetzt nicht enttäuschen. Wie beim gefangengenommenen Dieb hätte man das unterirdische Labor des Alchemisten auch über die Straße der Diebe erreichen können, doch Dannyl entschied sich aus Zeitgründen und der Einfachheit halber für den offensichtlichen Weg durch die Vordertüre. Vorsichtig öffnete Lord Dannyl die Eingangstüre, die zu seiner Verwunderung nicht einmal abgesperrt war, und betrat das dahinterliegende Zimmer. Darin fand man ein schmales Bett mit zerknüllter Decke und einem benutzen Polster. Auf einem runden Tisch daneben stand eine halbvolle Tasse mit Wasser, nebenbei ein angebissenes Brot mit getrockneten Fleischscheiben. Einen Sessel gab es nicht, deshalb schloss Dannyl, dass der Alchemist seine Nahrung entweder im Stehen oder auf dem Bett sitzend zu sich nahm. Für einen so einflussreichen Mann hauste er beeindruckend bescheiden, um nicht bemitleidend sagen zu müssen. Zusätzlich zu Bett und Tisch gab es auch noch einen schmalen Schrank aus Holz, der leise vor sich hinknarrte. Durch dieses dauerhafte Geräusch bemerkte der Magier leichte Erschütterungen, die aus dem Keller nach oben drangen, gefolgt von ohrenbetäubenden Knallen und dicken Rauchwolken. Den Alchemisten kümmerte es anscheinend nicht weiter, wenn die Nachbarn wegen der zugehängten Fenster und den seltsamen Geräuschen skeptisch wurden. Langsam öffnete sich durch das sanfte Beben die Schranktüre, bis Dannyl dahinter eine wahre Enzyklopädie an Büchern über Alchemie erspähte, welche er großteils von Rothen kannte. Nur im untersten Fach lagen ein paar halbwegs ordentlich zusammengelegte, weiße Hemden neben braunen Hosen mit Schnürverschluss, die übrigen vier Reihen darüber waren vollgefüllt mit vor Wissen strotzenden Werken.

Offensichtlich hatte sich der Alchemist voll und ganz seiner Arbeit verschrieben, verbrachte jede freie Sekunde in seinem unterirdischen Labor und lebte trotz seiner weltbewegenden Entdeckung ein fast schon trauriges Leben. Leise schloss Dannyl die Türe hinter sich. In der gegenüberliegenden Ecke führte eine Treppe in den Keller, aus dem laute Knallgeräusche, unterbrochen durch leises Kichern, zu hören waren. Dannyl setzte jeden seiner Schritte mit Bedacht. So nahe dem Ziel durfte ihm kein Fehler unterlaufen. Ihm war klar, dass auch der Alchemist über die lebensbedrohlichen Waffen, diese Pistolen, wie sie genannt wurden, verfügte und dort unten gerade eben seinen Spaß mit seinen Teufelswaffen trieb. Halb geduckt arbeitet er sich zu dem Weg in den Keller und lauschte aufmerksam wie ein Luchs nach auffälligen Geräuschen. Doch außer dem Vibrieren in der Luft und dem fast wahnsinnigen Lachen vernahm er nichts. Während sich der Magier langsam Stufe für Stufe nach unten arbeitet, dachte er darüber nach sich als Dieb vorzustellen und ohne große Umschweife einen neuen Handel vorzuschlagen, verdrängte diese Idee jedoch sofort wieder. Er wusste überhaupt nichts über den Alchemisten, noch ob seine Geschäftspartner ihn hier überhaupt treffen durften. Zumindest hatte der gefangene Dieb von der geheimen Produktionsstätte gewusst, also musste er mindestens einmal hier gewesen sein.

Wie erwartet bemerkte der Alchemist nichts von dem Eintreffen des einzelnen Magiers. Seine Arbeit erforderte all seine Konzentration, denn ein falsches Mischverhältnis der Inhaltsstoffe konnte zu fatalen Ergebnissen führen, von unerwarteten Explosionen bis hin zu überhaupt keiner Reaktion. Wie gestern der Dieb, stand nun der Meister der Braukunst mit dem Rücken zu Lord Dannyl vor einem breiten Holztisch, der mit etlichen Pistolen angeräumt war. Auf der anderen Seite des Raumes befand sich eine Zielscheibe, die der Alchemist gerade mit etlichen Kugeln durchlöchert hatte, nur um seine eben zubereitete Mischung auf ihre fehlerfreie Wirkung zu überprüfen. Mehrere Säcke mit diesem Pulver standen gleich neben der Treppe und schienen auf den nächsten Transport in die Stadt zu warten, um dort das Geld der Interessenten aus ihren Taschen zu locken. Trotz der direkten Konkurrenz zu den Magiern musste Lord Dannyl dem Erfinder Respekt einräumen, denn er selbst hatte die Magie immer als unbezwingbar angesehen. Doch die Kraft des Schwarzpulvers in Kombination mit einer durch Explosion angetriebenen Kugel durchdrang spielerisch den verstärkten Schild eines Gildenmitglieds. Das Geschoss aufzuhalten oder von seiner ursprünglichen Flugbahn abzulenken stellte sich wegen der hohen Geschwindigkeit als unmöglich heraus, weshalb Dannyl nur eine leichte Barriere um sich legte. Im Falle eines plötzlichen Angriffes würde dieser Schutz zumindest einen Schlag aus nächster Nahe abfangen, um dem Magier ausreichend Zeit für einen Konter zu verschaffen.
Als sein rechter Fuß auf den kalten Boden des Kellers traf, feuerte der Alchemist die letzte unbenutzte Waffe auf dem Tisch ab und legte sie behutsam wieder neben die anderen. Abermals kicherte er fröhlich wie ein fieser Gnom und rieb sich seine Hände aneinander. Auch wenn Dannyl das Gesicht des Alchemisten wegen der stickigen Nebelschwaden nicht sehen konnte, stellte er sich eine besessene Fratze vor. "Perfekt, wie immer", flüsterte der Grauhaarige zu seinen Lieblingen und drehte sich um. Ihn schien der schwefelhaltige Rauch nicht zu stören. Zwei Schritte schaffte er in Richtung einer hüfthohen Säule mit einem runden Loch bis zum Boden, die sie mehr an einen überdimensionalen Becher erinnern ließ, ehe der Alchemist durch die Nebelschwaden die Umrisse des unerwünschten Gastes entdeckte. Lord Dannnyl zögerte keinen Moment und schloss den Mann in einer magischen Barriere ein, sodass er nicht mehr zu seinen Waffen greifen konnte. "Verdammt", fluchte der Grauhaarige und glitt mit seinen Händen über die unsichtbaren Wände, die ihn einschlossen. "Wie habt ihr mich gefunden? Das kann doch nicht wahr sein! Ah, ich weiß schon. Dieser nichtsnutzige Widerling von einem Dieb hat sich schnappen lassen und ihr habt seine Gedanken mit eurer Magie extrahiert" Angewidert spie der Alchemist gegen die magische Barriere. Mit leicht zusammengekniffenen Augen funkelte der Gefangene den Eindringling an. "Eure Zeit ist vorüber, Magier. Mit meiner Erfindung wird Euresgleichen bald besiegt sein und die Menschen endlich von der Unterdrückung durch die Gilde befreit. Und selbst wenn ihr mich jetzt aufhaltet, wird irgendein anderer das Schwarzpulver verwenden"

"Ihr seid wahnsinnig!", entgegnete Lord Dannyl. Ihm fiel gar nicht auf, dass er vor Zorn eine Faust ballte. Dieser alte Mann trug die Schuld an dem Tod von drei grandiosen Magiern und Freunden von Lord Dannyl. Dies konnte er dem Alchemisten nicht verzeihen und er schwor sich, ihn in der Gilde für seine Taten zur Rechtschaffenheit zu ziehen. Der grauhaarige Erfinder ließ sich nicht beleidigen. "Mein Wahn hat mir die Augen geöffnet. Du bist blind und erkennst gar nicht, dass selbst du von anderen Magiern kontrolliert wirst. Du befolgst nur die Anweisungen eures ach so geschätzten Hohen Lords und dienst ihm nur als Marionette für seine Zwecke!"

"Sei still! Wegen dir und deinen paranoiden Gedanken sind viele Menschen verletzt worden!" In stiller Trauer fügte Dannyl gedanklich hinzu: "Und drei Magier sind gestorben" Ein Knirschen ging von seinen aneinanderreibenden Zähnen aus. Dannyl konnte sich kaum mehr halten. Sein Gesicht musste bereits knallrot sein, aber im düsteren Kellerlicht sah der Alchemist nichts von dem Zorn des unerwünschten Gastes. Trotzdem musste der Magier den Worten des alten Mannes etwas Wahres beipflichten, auch wenn die Verarbeitung der neuen Erkenntnis noch Zeit beanspruchte.
"Ein paar tote Magier mehr kümmern niemanden", wagte der paranoide Erfinder gleichgültig zu behaupten. Seine lockere Körperhaltung untermauerte seinen Phlegmatismus zusätzlich, damit überzeugte er Dannyl endgültig von seinem Hass gegenüber Magiern.
"Sie waren meine Freunde!" Selbst darauf reagierte der Alchemist mit einer in den Wahnsinn treibenden Herzlosigkeit, zuckte mit den Schultern und wandte seinen Blick von dem Magier ab. "Und was hast du jetzt mit mir vor?", fragte der Gefangene mit trockener Stimme nach einer kurzen Pause. Der Nebel hatte sich bereits über den Treppenschacht verzogen, nur der Geruch nach Schwefel erinnerte an die vergangenen Schießübungen. Dannyl trat an den Tisch mit den Pistolen und fing dort an herumzukramen. "Was suchst du?" Der Alchemist gab keinen Frieden. "Nach einer Möglichkeit dich zum Schweigen zu bringen" Lord Dannyl funkelte den Mann böse an und fand endlich , wonach er gesucht hatte. In einer Lade lag ein beschriebenes Pergament, das er als das Rezept zur Herstellung für das Schwarzpulver identifizierte. Außerdem entdeckte er ein weiteres Papier mit eingezeichneten Kreuzen auf der Karte, die offensichtlich Standorte von Minen oder kleineren Städten anzeigten. Als er dieses Pergament umdrehte, erkannte er in der Mitte das in Wachs eingebrannte Siegel des Grauen Fort. Lord Dannyl nahm an, dass der Wahnsinnige von dort seine Reagenzien für die Produktion bezog. Als der Magier das Rezept provokant vor die Nase des Alchemisten hielt, verzog dieser verärgert seine alte Visage. Siegessicher zeigte Lord Dannyl seine Zähne, während er die Anleitung zusammenrollte und unter seinen Mantel stecken wollte, als er eine rasche Bewegung des Grauhaarigen erkannte. Viel zu schnell für die Augen zog der verärgerte Mann aus seiner rechten Hosentasche ein metallenes Ding und im nächsten Moment hallte das Echo eines lauten Knalles an den kargen Steinwänden des Kellers wider. Dannyl stürzte von einer unsichtbaren Macht geschoben nach hinten auf den Tisch. Ein warmes Gefühl breitete sich in seiner Bauchgegend aus, gefolgt von einem unbeschreiblichen Schmerz. Paralysiert von dem unerwarteten Zug seines Gegners blieb Dannyl auf dem Tisch liegen. Sein Herzschlag dröhnte in seinen Ohren, die noch von dem Knall der Pistole betäubt waren. Das schadenfreudig lachende Gesicht des Alchemisten erschien über dem des tödlich verwundeten Magiers. In seinen letzten Sekunden vernahm Lord Dannyl noch die leisen Worte des Alchemisten, die trotz der Lage und der offensichtlichen Feindschaft zwischen den beiden etwas Trost spendeten: "Jetzt wird alles besser" Und damit überkam die Magie den geschwächten Willen ihres sterbenden Herrschers. Sie tob stürmisch aus seinem Körper und verzehrte alles im Raum was sich nicht zu schützen vermochte.

Die Barrieren schwebten unsichtbar zwischen den Lagerhäusern, als Lady Nirakka einen Feuerschlag auf das vorbereitete Fass richtete. Das Geschoss flog einen weiten Bogen über den gepflasterten Weg vor dem Gebäude, glitt durch die geöffnete Türe und zerstörte das hölzerne Gefäß. Augenblicklich entzündete sich das darin befindliche Schwarzpulver und löste eine gewaltige Kettenreaktion von Explosionen aus. Wie bei einem großen Feuerwerk flogen die Funken durch die Luft, zuerst nur aus der Türe, aber als die Wände unter den unzähligen Erschütterungen nachgaben, rieselte es Staub, Schmutz, kleinere Bruchstücke aus Steinen, Ziegeln und Holz aus der Luft. Die Schilde der Magier verhinderten zum Glück die gröbsten Schäden an den Nebengebäuden, doch der Regen voller Bruchstücke ging selbst auf weit entfernte Gebäude nieder. Rechtzeitig erkannte auch Nirakka die herannahenden Geschosse und umgab sich mit einer zusätzlichen Barriere, die unter dem Dauerfeuer aus Holztrümmern, Steinbrocken und Staub beinahe zusamenbrach. Verbissen konzentrierte sich Lady Nirakka mit all ihrer Macht auf die Stabilisierung ihres Schutzes.

Sie kam sich selber wie eine Angeklagte vor als Lady Nirakka neben Lady Kikikeks den schmalen Gang zum Verhandlungssaal ging. Zwar durfte die Magierin ihren Gildenmantel tragen, während der Häftling in ein beiges Hemd und eine schlichte Leinenhose gesteckt wurde, aber in Begleitung von den zwei Magiern in roten Roben fühlte man sich automatisch wie die Schuldige. Obwohl Lady Nirakka eine Zeugenaussage bei der Anhörung bevorstand, gestattet Administrator Osen seinen Schützlingen ein kurzes Gespräch vor dem eigentlichen Prozess. Kikikeks versuchte ihrer ungewissen Zukunft mit einem Lächeln zu begegnen, doch ihre Augen zeigten Angst vor dem Kommenden. Lady Nirakka musste etwas vor ihr gehen, da die zwei Wächter die Angeklagte zwischen sich nahmen, nicht nur um einen möglichen Fluchtversuch bei den ersten Anzeichen zu unterbinden, sondern auch um sie einzuschüchtern. Um ihre Stimmung ein wenig aufzuheitern, erzählte Nirakka von den Geschehnissen nach Kikikeks Verhaftung. Einerseits konnte das Lagerhaus ohne gröbere Probleme gesprengt werden, andererseits wurde der Alchemist gestellt und das Rezept vernichtet. Jedoch zu einem hohen Preis, denn Lord Dannyl gab sein Leben für den Erhalt der Gilde. Kikikeks entglitt ein enttäuschtes Seufzen als sie von dem nächsten Verlust erfuhr. Nirakka blickte tief in ihre Augen und erkannte neben der aufkeimenden Angst vor der Anhörung eine weitere Gefühlsregung. Sie gab sich die Schuld für Dannyls Tod. Hätte sie im Bolhaus ihre Gefühle unter Kontrolle gehabt, dann würde die Magierin heute nicht als Beschuldigte zwischen zwei Wächtern in den Verhandlungssaal geführt werden. Stattdessen hätte Lady Kikikeks ihren Freund begleitet und gemeinsam mit ihm den Alchemisten an der Fortsetzung seiner Arbeit gehindert. Ungeachtet der wüsten Reaktion des Wächters legte Nirakka ihre Hand tröstend auf die Schulter der Frau, um ihr mit dieser Geste zu sagen: "Du bist daran nicht schuld" Ein ehrlich gemeintes Lächeln huschte über ihr Gesicht, verschwand jedoch sofort wieder, als sie Administrator Osens die Ankunft der Angeklagte verkunden hörte. Eine weitere Wache hielt Lady Nirakka kurz vor dem Saal auf und wies ihr ihren Platz bei den anderen Zeugen, während Kikikeks geradewegs in den Saal hineinging und vor einem kleinen Podest stehenblieb. Im Zentrum der Gildenhalle saß Administrator Osen hinter einem breiten Tisch mit etlichen Unterlagen darauf. Halbkreisförmig hinter ihm ragten treppenförmige Sitzreihen empor, wobei ganz unten die jüngeren Magier ihren Platz fanden und nach oben hingehend die jeweils Ranghöheren saßen. Ganz oben thronte in einer abgetrennten Kanzel einer der magischen Berater des Königs und beobachtete von seinem einzigartigen Standort die eintreffende Beschuldigte. Auf den Bänken im gegenüberliegenden Bereich des Saales mussten die Zeugen bis zum Aufruf ihres Namens warten, wo bereits der Besitzer des Bolhauses, daneben der junge Kellner, der an dem Tag seiner Arbeit nachging, sowie zwei weitere Bolhausbesucher saßen. Kaum nahm die Magierin neben den anderen Zeugen Platz vernahm sie verblüfftes Gerede über die Gildenhalle. Auch Lady Nirakka hatte beim ersten Anblick dieses Saales staunen müssen, doch jetzt kümmerte sie die bevorstehende Verhandlung. Die Zeugenaussagen würden mit Hilfe von geschickt gewählten Fragen des jungen Leiters Administrator Osen die Wahrheit ans Licht bringen. Mit einem beklemmenden Donnern fielen die zwei Türen zu. Das bedrückende Geräusch bescherte Lady Kikikeks und Lady Nirakka noch einen kalten Schauer, dann fing Osen mit der Anhörung an.

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Beitrag  Lord Karas So Dez 22 2013, 15:15

Gratulation Nirakka, du hast das Spiel für dich entscheiden können und hast die Bedrohung für die Gilde abgewehrt  Very Happy 

Es hat mir echt Spass gemacht diese Geschichte zu planen und unseren Author immer wieder die Bücher entsprechend zu korrigieren. Nun stellt sich aber die Frage, wer möchte sich als nächstes als Spielleiter versuchen?

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Beitrag  Lady Rhanya So Dez 22 2013, 16:45

Super Geschichte, Karas und Daemoni, danke für die spannende Unterhaltung Very Happy 

Scheiße ey, in Kyralia wurde das Schwarzpulver erfunden! Schlimmer kann's ja nicht werden...

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Beitrag  Lord Karas Mi Jan 15 2014, 15:09

Fühlt sich niemand berufen ein neues Überleben einzuberufen? Ich hätte nach wie vor meine zweite Idee, allerdings würde ich es nicht so ausführlich wie Lord Daemoni schreiben  Razz 
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