Zukunftspläne
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Zukunftspläne
Mich würde interessieren, was ihr so für die Zukunft vorhabt,machen wollt oder einfach wünscht.
Also ich stehe kurz vor meinen Abschlussprüfungen und werde auf die Wirtschaftsschule gehen,weil ich im Büro arbeiten will. Ich möchte Bürokauffrau werden und wenn ich mal genug gespart habe,möchte ich reisen,weil es noch viele Orte zum erkunden gibt z.B.Irland. Dort soll es total schön sein.
Was habt ihr vor. Freue mich schon auf eure Zukunftspläne.
Also ich stehe kurz vor meinen Abschlussprüfungen und werde auf die Wirtschaftsschule gehen,weil ich im Büro arbeiten will. Ich möchte Bürokauffrau werden und wenn ich mal genug gespart habe,möchte ich reisen,weil es noch viele Orte zum erkunden gibt z.B.Irland. Dort soll es total schön sein.
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Lady Vinara- Mentor
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Re: Zukunftspläne
Ich bin fast mit dem Bitur fertig. Im Moment arbeite ich an meiner AuPair-Bewerbung, weil ich gerne ein Jahr nach Amerika will, sobald ich 18 Jahre alt bin. Danach will ich Chemie studieren, allerdings weiß ich noch nicht ob auf Lehramt oder nicht. Wenn ich mich für Lehramt entscheide würde mein zweites Fach wohl Physik, Erdkunde oder Englisch werden. Ich hatte mal einen Chemielehrer der mich total für sein Fach begeistert hat und den ich auch nach dem Unterricht immer mit Fragen löchern konnte. Deswegen war mir schon in der zehnten Klasse klar, dass ich auf jeden Fall mal etwas mit Chemie machen möchte.
Reisen steht auf jeden Fall auch auf meiner Liste, Amerika kann ich mir ja hoffentlich bald erfüllen, ansonsten will ich unbedingt mal nach Asien und Neuseeland. In London war ich zwar schon mal, aber vier Tage reichen definitiv nicht um die ganze Stadt zu sehen, deswegen will ich auch dort unbedingt nochmal hin.
Reisen steht auf jeden Fall auch auf meiner Liste, Amerika kann ich mir ja hoffentlich bald erfüllen, ansonsten will ich unbedingt mal nach Asien und Neuseeland. In London war ich zwar schon mal, aber vier Tage reichen definitiv nicht um die ganze Stadt zu sehen, deswegen will ich auch dort unbedingt nochmal hin.
Lúthien- Junger Magier
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Re: Zukunftspläne
Ich würde gerne endlich mein Buch vorantreiben, damit ich das auch irgendwann mal veröffentlichen kann.
Das ist seit zwei Jahren mein Wunsch, ein eigenes Buch zu schreiben. Geschrieben habe ich auch schon vorher, aber erst der Versuch vorletztes Jahr ist eigentlich ausgereift genug, um wirklich als Buch durchzugehen.
Ich muss nur endlich mal weiterschreiben.
Das ist seit zwei Jahren mein Wunsch, ein eigenes Buch zu schreiben. Geschrieben habe ich auch schon vorher, aber erst der Versuch vorletztes Jahr ist eigentlich ausgereift genug, um wirklich als Buch durchzugehen.
Ich muss nur endlich mal weiterschreiben.
Re: Zukunftspläne
Du willst ein Buch veröffentlichen?
Worüber schreibst du und wann willst du es herausbringen?
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Lady Vinara- Mentor
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Re: Zukunftspläne
Ja, Vinara, ich habe vor, ein Buch zu veröffentlichen. Aber bis das mal was wird...
Es soll ein Abenteuerroman in einer fiktiven Welt werden. Eine Mischung aus "Red Dawn" und "Seelen", falls die Filme jemandem was sagen. Ich will nicht zu viel verraten, aber ich kann dir gerne mal eine Leseprobe schicken, wenn du magst.
Wie gesagt, bis ich das Buch fertig habe... Das wird wohl noch eine ganze Weile dauern. Aber ich will mich in nächster Zeit wieder mehr dahinter klemmen.
Es soll ein Abenteuerroman in einer fiktiven Welt werden. Eine Mischung aus "Red Dawn" und "Seelen", falls die Filme jemandem was sagen. Ich will nicht zu viel verraten, aber ich kann dir gerne mal eine Leseprobe schicken, wenn du magst.
Wie gesagt, bis ich das Buch fertig habe... Das wird wohl noch eine ganze Weile dauern. Aber ich will mich in nächster Zeit wieder mehr dahinter klemmen.
Re: Zukunftspläne
Hach ja, mein Buch würde ich auch gerne mal veröffentlichen...
Eigentlich wollte ich mal Mediengestalterin werden, doch (inzwischen glücklicherweise) wurde nichts daraus. Irgendwann dazwischen hab ich mein Fachabi gemacht, weil ich dachte, damit sind meine Chancen größer. Hab mich dann auch an Unis und FHs beworben, aber auch daraus wurde nichts. Seit etwa zwei Jahren versuche ich, einen Ausbildungs-/Studienplatz zur Hebamme zu bekommen; ich bin mir absolut sicher, dass dies mein Weg ist, scheint es aber auch nicht zu sein, es klappt einfach nicht.
Inzwischen bin ich soweit, aufzugeben
Ich werde (hoffentlich bald) mein Fernstudium zur Drehbuchautorin abschließen und mich dann Drehbüchern und meinen Romanen widmen. Vielleicht ist das ja mein Weg - Geschichten schreiben.
Blöderweise kann man heutzutage nicht vom Schreiben leben.
Ich beneide euch echt, dass ihr noch so jung seid; ich hab das Gefühl, ich hätte all meine Chancen vertan und jetzt heißt es "tja, Pech gehabt"
Eigentlich wollte ich mal Mediengestalterin werden, doch (inzwischen glücklicherweise) wurde nichts daraus. Irgendwann dazwischen hab ich mein Fachabi gemacht, weil ich dachte, damit sind meine Chancen größer. Hab mich dann auch an Unis und FHs beworben, aber auch daraus wurde nichts. Seit etwa zwei Jahren versuche ich, einen Ausbildungs-/Studienplatz zur Hebamme zu bekommen; ich bin mir absolut sicher, dass dies mein Weg ist, scheint es aber auch nicht zu sein, es klappt einfach nicht.
Inzwischen bin ich soweit, aufzugeben
Ich werde (hoffentlich bald) mein Fernstudium zur Drehbuchautorin abschließen und mich dann Drehbüchern und meinen Romanen widmen. Vielleicht ist das ja mein Weg - Geschichten schreiben.
Blöderweise kann man heutzutage nicht vom Schreiben leben.
Ich beneide euch echt, dass ihr noch so jung seid; ich hab das Gefühl, ich hätte all meine Chancen vertan und jetzt heißt es "tja, Pech gehabt"
Lady Rhanya- Mentor
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Re: Zukunftspläne
Rhanya, jetzt sei nicht so pessimistisch. Jeder hat seinen eigenen Weg. Und wenn deiner eben so aussieht, dann ist es so.
Ich hoffe auch für dich, dass es mit deinem Buch klappt. Also, von dem, was ich bisher davon gelesen habe, würde ich es auf jeden Fall kaufen, wenn es im Laden wäre. Die Geschichte ist echt gut geschrieben, sehr spannend und logisch. Wäre ich ein Verleger, würde ich das Manuskript sofort nehmen.
Ich hoffe auch für dich, dass es mit deinem Buch klappt. Also, von dem, was ich bisher davon gelesen habe, würde ich es auf jeden Fall kaufen, wenn es im Laden wäre. Die Geschichte ist echt gut geschrieben, sehr spannend und logisch. Wäre ich ein Verleger, würde ich das Manuskript sofort nehmen.
Re: Zukunftspläne
Also Nirakka hat Recht Rhanya. Bestimmt wird dein Buch toll und du wirst es auch hinkriegen. Wenn es im Landen were,würde ich es auch kaufen wollen. Egal,ob sie berühmt werden würden oder nicht, du hast bestimmt welche Leute,die zu dir stehen. Deine Familie unterstützt dich sicher und auch das Forum,jedenfalls die meisten Mitglieder. Und vielleicht wird das mit der Hebamme jetzt nichts,aber wer weiß,was in Zukunft passieren wird. Gib nicht auf und versuch es,gib einfach dein bestes. Du hast schließlich nichts zu verlieren.
@Lord Akkarin: Ich würde gerne von dir mal eine Leseprobe erhalten und auch von dir Rhanya. Bin schon gespannt darauf.
@Lord Akkarin: Ich würde gerne von dir mal eine Leseprobe erhalten und auch von dir Rhanya. Bin schon gespannt darauf.
Lady Vinara- Mentor
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Re: Zukunftspläne
@Rhanya: Wenn dein Buch wirklich gut ist, schaffst du das auch. Ich sehe das immer so: Wenn sich eine Tür schließt, öffnet sich eine andere. Ich hatte mich auch für einen dualen Studienplatz (Chemielaborant/ Bachelor of Science Chemie) beworben und bin letztendlich auch nicht genommen worden. Das hat mich ziemlich fertig gemacht, vor allem weil ich mit der Ablehnung nach dem Eignungstest nicht einmal eine Begründung geschickt bekommen habe warum ich abgelehnt wurde. Aber jetzt im Nachhinein habe ich dadurch die Möglichkeit ein AuPair-Jahr zu machen, was ich auch unbedingt wollte. Und beides zusammen hätte ich auch nicht machen können. Du sagst du hättest es als deinen Weg gesehen Hebamme zu werden, aber so wie ich dich einschätze schreibst du glaube ich genauso gerne. Und du weißt nicht ob du beides zusammen hättest machen können...
Lúthien- Junger Magier
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Re: Zukunftspläne
Hihi, danke Akkarin - und, willst du mein Buch verlegen? Du wirst Verlagschef und bis dann mein Buch draußen ist, ist deines auch fertig
Und doch, ich will jetzt pessimistisch sein! War schon viel zu lange optimistisch...
Danke Vinara
Na ja, genau genommen hab ich schon was zu verlieren - Zeit
Von mir gibts ein paar Leseproben in meinen Blogs, allerdings sind da auch Spoiler dabei, also Vorsicht
Lúthien - jaaa, Begründungen schreiben die nie dazu, das ist das doofe dabei. Da weiß man nie, ob man selbst vielleicht einen Fehler gemacht hat.
Aber ich finde es echt gut, dass du jetzt schon weißt, was du beruflich machen willst; ich wusste es mit Anfang 20 ja noch nicht (es gibt einfach viel zu viele Möglichkeiten).
Und doch, ich will jetzt pessimistisch sein! War schon viel zu lange optimistisch...
Danke Vinara
Na ja, genau genommen hab ich schon was zu verlieren - Zeit
Von mir gibts ein paar Leseproben in meinen Blogs, allerdings sind da auch Spoiler dabei, also Vorsicht
Lúthien - jaaa, Begründungen schreiben die nie dazu, das ist das doofe dabei. Da weiß man nie, ob man selbst vielleicht einen Fehler gemacht hat.
Aber ich finde es echt gut, dass du jetzt schon weißt, was du beruflich machen willst; ich wusste es mit Anfang 20 ja noch nicht (es gibt einfach viel zu viele Möglichkeiten).
Lady Rhanya- Mentor
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Re: Zukunftspläne
Da stimme ich dir zu,konnte auch nicht entscheiden, ob ich weiter mit Schule mache oder Ausbildung.
Hab mich für das erste entscheiden, zweifele aber daran,ob das die richtige Entscheidung ist.
Hab mich für das erste entscheiden, zweifele aber daran,ob das die richtige Entscheidung ist.
Lady Vinara- Mentor
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Re: Zukunftspläne
Also gut, für alle, die unbedingt was lesen wollen, werde ich dann mal das erste Kapitel hier einstellen. Ist zwar total ab vom Thema, aber ich wüsste nicht, wo ich das sonst reintun sollte... Ist ja schließlich keine Fanfiction. Ich freue mich schon auf eure Meinungen Bitte seid kritisch und haut mir auch gerne auf die Finger.
Aber ACHTUNG: SEHR VIEL ZU LESEN!!
Aber ACHTUNG: SEHR VIEL ZU LESEN!!
- Unbreakable - Der letzte Widerstand:
- Jenna erwachte in ihrem kleinen Haus am Berg Merculio.
Wie jeden Morgen ging sie zuerst vor die Tür und genehmigte sich eine Dusche unter ihrer selbstgebauten Konstruktion, in der Regenwasser gesammelt wurde. Da sie so abgeschieden lebte, konnte sie ohne Probleme nackt draußen herumlaufen, ohne dass jemand sie gesehen hätte. Nach der Dusche ging sie zurück uns Haus und zog sich eine Jeans und ein T-Shirt an, dann begab sie sich in die kleine Küche.
Dort holte Jenna verschiedene Zutaten aus dem Schrank und machte sich ein bescheidenes Frühstück. Sie baute selbst Obst und Gemüse an, sodass sie sich selbst versorgen konnte. Sogar Weizen stand draußen im Garten.
Mit ihrem Teller ging Jenna nach draußen und setzte sich auf den Stein neben der Tür. Das Haus in ihrem Rücken hatte sie selbst gebaut, ebenso das Interieur. Sie lebte nun hier schon vier Jahre in Frieden, und bisher hatte niemand sie gefunden.
Nach dem Essen wusch Jenna ihren Teller im nahe gelegenen Bach und trug ihn zurück in die Küche. Als Nächstes ging sie in ihren kleinen Garten und kümmerte sich um die Pflanzen. Damit sie jedes Jahr aufs Neue blühten, mussten sie gut gepflegt werden. Es gab Erdbeeren, Brombeeren, Karotten, Gurken, Kartoffeln und Salat. Auch verschiedene Kräuter standen da, und in einer Ecke ihres Gartens wuchsen und Apfel- und ein Kirschbaum. Außerdem stellte sie im Wald Fallen für das Wild auf und im Bach fing sie Fische.
Diese Vielfalt bedeutete viel Arbeit, aber da sonst nicht viel zu tun war, hatte Jenna immer Zeit für ihre Pflanzen. Jetzt zupfte sie Unkraut und goss die Pflanzen, lockerte die Erde und riss welke Blätter aus.
Nach getaner Arbeit setzte sich Jenna einige Zeit mitten ins Gras und hielt das Gesicht in die Sonne. Wie immer in einer freien Minute kreisten ihre Gedanken um eine eventuell bevorstehende Flucht, wie jedes Mal ging sie im Kopf den Inhalt ihres Rucksacks im Obergeschoss durch.
Gleichzeitig lauschte sie in die Natur. Nach diesen 3 Jahren Leben in der Wildnis wusste sie ganz genau, wie sich die Tiere in der Umgebung benahmen und konnte sofort eine Veränderung in ihrem Verhalten ausmachen und deuten. Um sie herum flirrten Fliegen durch die Luft, Bienen summten vorbei auf der Suche nach Blütennektar, ebenso Schmetterlinge waren zu sehen und ab und zu flog auch mal eine Libelle vorüber. Die Vögel zwitscherten, irgendwo schrie ein Habicht und ein Wildschwein grunzte im Wald.
Alles war in schönster Ordnung.
Irgendwann stand Jenna wieder auf. Sie wollte sich gerade wieder ins Haus begeben, als plötzlich ein Reh aus dem Wald hervorbrach und an ihrem Garten vorüber preschte. Gleichzeitig flogen ein Stück tiefer im Wald Vögel auf und zwitscherten aufgeregt. Lauschend legte Jenna den Kopf schräg und starrte angestrengt auf die Stelle im Wald, von der die Vögel aufgeflogen waren.
Und tatsächlich, über den natürlichen Geräuschen der Umgebung konnte sie Stimmen zwischen den Bäumen ausmachen. Ihre Besitzer gaben sich nicht gerade Mühe, leise zu sein. Ohne groß weiter nachzudenken und zu versuchen, herauszufinden, wer das sein könnte, rannte Jenna ins Haus, verriegelte Türen und Fenster und begab sich ins Obergeschoss. Als sie an einem Fenster vorbeikam, erhaschte sie einen kurzen Blick auf die Besitzer der Stimmen im Wald. Es waren Soldaten. Also war ihre Vorsicht angebracht gewesen.
Unten wurde gegen die Tür gehämmert. Angst lähmte Jenna, sie konnte sich nicht bewegen. Einer der Männer rief etwas, als sie genauer hinhörte, konnte sie verstehen, was er sagte: "...heraus oder wir kommen herein! Glauben Sie mir, die erste Möglichkeit ist die bessere Wahl!" Es klang nicht freundlich.
Wieder wurde gegen die Tür gehämmert. Jenna stand immer noch bewegungslos im Gang. Da blitzte eine Erinnerung in ihr auf.
*****
Auch hier stand sie im Gang und lauschte. Doch es war ein anderes Haus, und es war vier Jahre zuvor. Aus dem Wohnzimmer unten hörte sie eine Stimme, der Mann sagte: "Also, Sie sagen mir jetzt sofort, wo sie ist!" Er erhielt keine Antwort. "Na los, wird's bald?!" knurrte der Mann und man hörte einen leisen Aufschrei.
Der Soldat hatte irgendwie ihrer Mutter wehgetan. Doch Jenna blieb, wo sie war. Sie wusste, es würde alles nur schlimmer werden, wenn sie aus ihrem Versteck kam und sich den Soldaten stellte.
Der Soldat wurde immer wütender, weil keiner der drei Personen vor ihm antwortete. Er hatte mit mehreren Soldaten das Haus gestürmt und Jennas Eltern und ihren Bruder in seine Gewalt gebracht. Jenna hatte er bisher nicht gefunden, da sie zur Zeit des Eindringens in dem geheimen Vorratsraum ihrer Familie gewesen war.
"Also gut, dann machen wir es eben auf die harte Tour!" Jenna hörte ein Klicken, und noch bevor sie realisieren konnte, dass dieses von einer Pistole kam, knallte schon der Schuss. Ihre Mutter schrie auf, und ihr Bruder brüllte: "Nein! Vater, nein!"
"Vielleicht löst das ja eure Zungen!" sagte der Soldat. "Los, Frau, sag mir, wo deine Tochter ist!" Man hörte als Antwort nur das Schluchzen von Jennas Mutter. "Dann du, Junge!" Ein dumpfer Laut, dann ein Aufprall auf dem Boden und ein Aufkeuchen. "Sag mir, verdammt nochmal, wo deine Schwester ist! Der nächste Tritt trifft dein Gesicht!" Wieder keine Antwort.
Jenna wusste, je länger sie blieb, desto größer wurde die Wahrscheinlichkeit, dass sie geschnappt würde. Doch ihre Füße waren wie festgewachsen.
Dem Soldat riss der Geduldsfaden. "Na dann, leb wohl." Ein weiterer Schuss, und gleich noch einer. Dies holte Jenna aus ihrer Erstarrung, und ohne nochmal nachzu-denken, lief sie ins Schlafzimmer ihrer Eltern und verließ das Haus durch das Fenster.
Auf dem kleinen Vordach hielt sie inne, dann ging sie zum Rand und ließ sich vorsichtig nach unten. Sie duckte sich neben das Küchenfenster. Nach einem tiefen Atemzug wagte sie einen schnellen Blick ins Haus: Die Soldaten hatten sich verteilt und durchsuchten jeden Raum. Jenna drehte sich wieder um und schaute zum nahen Waldrand. Wenn sie es bis dahin schaffte, hatte sie eine Chance, zu entkommen. Sie kannte den Wald auswendig, konnte sogar in tiefster Dunkelheit nach Hause finden. Somit war sie den Soldaten ein klein wenig überlegen. Ohne nochmal nachzudenken stieß sie sich von der Hauswand ab und sprintete los.
Sie hatte schon fast den halben Weg zum Wald hinter sich, als sie einen lauten Ruf hinter sich hörte. "Da!" Ein anderer Soldat schrie: "Holen wir sie uns!" Dann hörte sie Türen knallen und Schritte hinter sich, und sie beschleunigte noch mehr. Die Bäume kamen immer näher, sie hörte Rufe in ihrem Rücken. Dann tauchte sie in den Wald ein.
Dämmerlicht umfing sie. Der Weg vor ihr war schwer zu erkennen, doch durch ihre gute Kenntnis des Waldes kam sie schnell voran.
Um die Soldaten abzuhängen, schlug Jenna Haken und rannte von Baum zu Baum. Bald war sie tief in den Wald vorgedrungen. Sie rannte noch eine ganze Weile weiter, bis sie Seitenstechen bekam und kaum noch Luft kriegte.
Dann duckte sie sich hinter einen dicken Baumstamm zwischen die Wurzeln. Schwer atmend blieb sie unten und versuchte, ihren rasenden Herzschlag zu beruhigen. Lauschend legte sie den Kopf schräg. Da war nichts außer den natürlichen Geräuschen des Waldes. Trotzdem blieb sie neben dem Baum sitzen. Nachdem sie wieder zu Atem gekommen war, erhob sie sich langsam und schaute um den Baum herum zurück. Nichts. Niemand verfolgte sie.
Also machte sich Jenna auf in die entgegengesetzte Richtung, tiefer in den Wald. Sie wusste, dass die Soldaten mit Suchhunden zurückkommen würden, deshalb musste sie so weit weg sein wie möglich, wenn dies geschah. Vorsichtshalber lief sie trotzdem von Baum zu Baum, aber nicht mehr so schnell. Auch warf sie immer wieder Blicke zurück, doch es kam niemand.
Nach einer ganzen Weile gelangte sie an einen Bach. Es war der gleiche, der nicht weit von ihrem Elternhaus aus dem Wald hervor geflossen war. Da sie durch den Sprint zuvor starken Durst hatte, kniete sie am Wasser nieder und schöpfte sich mehrere Handvoll Wasser in den Mund und wusch sich auch gleich noch das Gesicht. Mit einer Hand ihr langes kastanienbraunes Haar festhaltend, befeuchtete sie sich auch noch den Nacken...
*****
Jenna wurde aus ihrer Erinnerung gerissen. Unten gab es einen lauten Schlag, anscheinend hatte einer der Soldaten die Tür eingetreten. Sie lief den Flur weiter und schnappte sich im Vorbeirennen den Rucksack, der an der Wand lehnte. Dann begab sie sich zur rückwärtigen Wand in ihrem kleinen Attrappenbad und betätigte den versteckten Mechanismus, an dem sie wochenlang gearbeitet hatte. Die Wand schwang zur Seite und gab den Blick auf einen düsteren Tunnel frei. Jenna hatte gleich am Anfang, als sie herkam, begonnen, einen Zugang zu dem Berg hinter ihr zu schaffen. Dort lebten schon andere Menschen, die auch geflohen waren, wovor auch immer. Dieser Weg war immer die letzte Variante gewesen. Doch heute gab es keine andere Möglichkeit.
Sie trat in den Tunnel, nahm eine Fackel von der Wand und schloss die Geheimtür hinter sich wieder. Dann suchte sie im Dunkeln nach den Streichhölzern im Rucksack und entzündete damit die Fackel.
Lauschend legte sie das Ohr von innen an die Geheimtür. Erst waren nur ganz entfernt Geräusche und Stimmen zu hören, doch dann kamen die Soldaten ins Bad. Sie sahen sich um, doch als sie Jenna nirgends finden konnten, verließen sie das Zimmer wieder. Eine Weile blieb Jenna noch stehen und horchte, doch sie konnte keine Worte verstehen, da die Soldaten zu weit von der Tür entfernt in irgendeinem anderen Raum standen.
Sie konnte nicht zurückkehren, die Gefahr, entdeckt zu werden, war zu groß. Deshalb ging sie ein Stück tiefer in die Dunkelheit. Auf der rechten Seite tauchte ein Loch auf. Es war eine der natürlichen Höhlen in diesem Berg. Jenna kletterte hinein und schaute sich um: Nicht groß, aber annehmbar. Sie stellte den Rucksack ab und lehnte ihre Fackel gegen die Höhlenwand. Flammen leckten am Stein empor, und das Licht warf flackernde Schatten in den Raum.
Sie entschied sich, erst einmal dazubleiben und die Lage bei den anderen Höhlenbewohnern zu orten. Man konnte ja nie wissen... Als Erstes kramte sie aus ihrem Rucksack die Decke hervor. Dann suchte sie nach einer weniger unbequemen Stelle auf dem Steinboden und breitete die Decke dort aus. Zuletzt holte sie ihre Sachen zu ihrem Schlafplatz, löschte die Fackel und legte sich hin.
Doch statt einzuschlafen, kam wieder die Erinnerung an ihre erste Flucht hoch...
*****
Nachdem sie sich am Bach eine Weile ausgeruht hatte, stand Jenna auf und ging langsam weiter, immer tiefer in den Wald hinein. Zuerst folgte sie noch dem Bachlauf, doch dann bog sie ab und schlug sich durch das Unterholz weiter vor. So lief sie stundenlang durch den Wald, in dem es bald noch düsterer wurde, bis es ganz dunkel war. Jenna war müde und ihre Beine schmerzten, doch sie ging noch weiter. Als ungefähr die Hälfte der Nacht herum war (sie konnte das gut abschätzen anhand der der Dunkelheit und der Position der Sterne, die sie durch die Blätter erspähen konnte), suchte sie sich zwischen den Wurzeln eines Baumes eine einigermaßen bequeme Stelle aus und legte sich dort nieder. Trotz dem harten Waldboden und der Kälte schlief sie schnell ein.
Als sie am nächsten Morgen erwachte, machte sie sich sofort wieder auf den Weg. Jeder Fremde hätte sich hoffnungslos verlaufen, aber Jenna wusste genau, in welche Richtung sie weitergehen musste. Sie war mit ihrer Familie früher oft in den Ferien im Wald wandern gegangen, auch mehrere Tage. Bald quälten sie Hunger und Durst, ihr Magen knurrte laut im stillen Wald. Also suchte sie in der Umgebung nach etwas Essbarem. Sie fand eine Ansammlung Pilze und nicht weit entfernt wuchsen Erdbeeren und Himbeeren.
Jenna pflückte einige der essbaren Pilze und aß sie. Von dem Himbeeren und Erdbeeren aß sie auch ein paar, dann nahm sie noch eine Handvoll davon für den weiteren Weg mit.
Nach einer Weile hörte sie über ihren eigenen Schritten ein Plätschern zu ihrer Rechten. Sie folgte dem Geräusch, bis sie an einen Bach kam. Wahrscheinlich war das derselbe Bach, an dem sie am Tag zuvor schon getrunken hatte. Jenna schöpfte Hand um Hand Wasser in ihren Mund. Es war erfrischend kalt. Kurzerhand zog sich Jenna aus und setzte sich mitten ins Bachbett. Er war gerade tief genug, dass er ihr im Sitzen bis über den Bauchnabel reichte. Sie wusch sie Arme und Beine, dann legte sie sich nach hinten, sodass ihr ganzer Körper unter Wasser tauchte. Mit den Händen fuhr sie sich durch die Haare, die in der Strömung hin und her schwammen.
Jenna blieb so lange liegen, bis die Luft in ihren Lungen knapp wurde. Dann richtete sie sich wieder auf, rappelte sich hoch und stieg aus dem Bach. Am nächst stehenden Baum erleichterte sie sich, stieg dann wieder in den Bach und wusch sich nochmal.
Anschließend lief sie am Bach so lange auf und ab, bis ihr Körper wieder trocken war und sie ihre Kleidung wieder anziehen konnte.
Wieder machte sie sich auf den Weg. Wenn sie hungrig wurde, suchte sie Pilze und Beeren. Nach einer Weile wandte Jenna sich vom Bach ab, da dies zu offensichtlich war. Die Soldaten würden zuerst dem Bach folgen, und daher wollte Jenna sich nicht an den Bach halten.
Sie lief den ganzen restlichen Tag abseits des Baches, ebenso die nächsten beiden Tage. Am vierten Tag wurde sie durch den Regen geweckt.Obwohl sie schon nach einer Minute komplett durchnässt war, freute sie sich über den Regen, denn er bedeutete, dass alle ihre bisherigen Spuren weg gewaschen wurden. Dieser Tage war es recht warm, darum machte ihr der Regen auch nichts aus; sie würde sowieso nach ein paar Minuten wieder trocken sein.
Ab und zu sah sie im Unterholz ein wildes Tier: Hasen, Rehe, Wildschweine. Die Tage vergingen, ohne dass Jenna Verfolger bemerkt hätte. Nach gut zwei Wochen gelangte Jenna ans Ende des Waldes. So weit war sie noch nie zuvor gewesen, sie wusste nur von ihren Eltern und Karten von diesem Ort. Knapp hundert Meter vor ihr reckte sich ein Berg in die Höhe, ein Ausläufer des Gebirges dahinter. Zu beiden Seiten reichten die Bäume bis an den Berg, nur direkt vor ihr befand sich eine freie Fläche von ungefähr 40 Metern Breite.
Jenna sah sich gründlich um, konnte jedoch niemanden entdecken, auch sah sie keinerlei Anzeichen, dass hier jemand lebte. Also ging sie zum Fuß des Berges und begann, dort ein Lager aufzubauen. Nicht allzu weit entfernt, das wusste sie, war ein kleines Dorf.
Jenna nahm sich vor, sich bei Nacht dorthin zu schleichen und nach ein paar nützlichen Gegenständen Ausschau zu halten. Sie würde einige Dinge stehlen müssen, wenn sie alleine überleben wollte. Als sie fertig war, setzte sie sich mit dem Rücken zum Berg ins Gras und ließ den Blick über den Waldrand gleiten. Nach einigem Überlegen fiel ihr auch der Name des Berges wieder ein: Merculio.
Jenna hatte mit ihrem Vater immer Karten studiert, und er hatte ihr die wichtigsten Orte und Berge der Umgebung beigebracht. Von ihm hatte sie auch das Navigieren anhand der Himmelskörper gelernt. Nun war ihr dieses Wissen sogar noch nützlich.
Eine ganze Weile saß Jenna am Berg und sah sich um. In der Nähe hörte sie einen Bach plätschern, der Wind spielte in den Bäumen, und man konnte verschieden Tiere im Wald hören: das Zwitschern der Vögel, der Schrei eines Fuchses, ab und zu auch mal das Grunzen eines Wildschweins. Irgendwann erhob sie sich und begann, am Waldrand Holz für ein Feuer zu sammeln. In der Nacht würde sie eines brauchen, einerseits wegen der Wärme, andererseits wusste sie ja nicht, welche anderen Tiere sich noch so im Wald herumtrieben. Sie wollte nicht mitten in der Nacht aufwachen, weil ein Wildschwein an ihrem Arm schnüffelte. Als sie genug Holz zusammengesammelt hatte, schichtete sie einen kleinen Teil davon am Fuß des Berges auf, den Rest legte sie in Reichweite neben sich. Dann machte Jenna sich ans Anzünden, was ohne Streichhölzer, Feuerzeug und Brandbeschleuniger eine sehr anstrengende Prozedur war. Doch bald knisterte ein hübsches kleines Feuer auf der dunkler werdenden Lichtung.
Von den Anstrengungen des Tages erschöpft, legte sie sich neben ihrem Feuer ins Gras und schloss die Augen. Kurz darauf war sie eingeschlafen.
Die nächsten Tage verbrachte Jenna damit, Material für ihr Haus zu besorgen. Sie hatte beschlossen, hier zu bleiben, und so stahl sie sich in das kleine Dorf in der Nähe.Tagsüber stahl sie dort banale Dinge wie Leinentücher von der Wäscheleine, Holzeimer, einen Topf mit gepökeltem Speck oder ein paar Stiefel, das zum Lüften vor der Tür stand. Sie achtete genau darauf, dass niemand sie sah, wenn sie das Dorf betrat. Bei Nacht war es einfacher, sich versteckt zu halten. Nur selten war jemand unterwegs, und die Männer, auf die sie traf, waren meistens zu betrunken, um sie zu bemerken.
Deshalb ging sie nur tagsüber ins Dorf, wenn es sich nicht vermeiden ließ. Manche Dinge stellten die Leute eben nachts nicht nach draußen, und dann musste Jenna wohl oder übel doch bei Helligkeit ins Dorf. Da aber die Straßen meist ziemlich belebt waren, konnte sie recht gut untertauchen, wenn doch mal eine Hausfrau sie dabei erwischte, wie sie Wäsche von der Leine stahl.
Am schwierigsten zu besorgen waren Lebensmittel. Denn wer lagert schon Lebensmittel außerhalb des Hauses? Deshalb beobachtete Jenna genau, wann die Leute zur Arbeit fuhren, wer zu Hause blieb und wann die Arbeiter aus der Stadt zurückkamen. Nachdem sie einige Tage dem Dorf beim Tagesablauf zugeschaut hatte, wagte sie sich in ein Haus am Ortsrand. Die Bewohner waren alle am Morgen weggefahren und hatten vorher alle Sachen aus dem Garten ins Haus geräumt, alle Fenster geschlossen und abgeschlossen. Das ließ Jenna vermuten, dass sie wohl einige Zeit länger wegbleiben würden. Außerdem hatte sie gesehen, wie die Tochter einen Koffer zum Auto trug.
Also schlich sie sich durch den Garten zur Tür und drückte probehalber die Klinke. Wie Jenna gesehen hatte, war tatsächlich abgeschlossen. Sie schaute sich um, auf der Suche nach Steinen in der Nähe. Doch es lagen keine im Garten. Als sie wieder zur Tür zurückkehrte, sah sie den Teppichvorleger auf der Stufe liegen. Jenna hob ihn an, in der Hoffnung, darunter einen Schlüssel zu finden. Aber sie wurde wieder enttäuscht. Nachdenklich stand sie vor dem Haus, als sie auf dem Weg Schritte hörte. Schnell lief sie um das Haus herum und duckte sich hinter einen Busch. Die Schritte kamen näher, dann hörte Jenna Stimmen.
Vorsichtig spähte sie durch die Zweige und sah am Haus zwei Personen stehen. Eine der beiden, ein Mann, zeigte auf die Gewächse im Garten und sagte etwas, was Jenna nicht verstand. Die andere Person nickte, dann drehte sie sich zum Haus um und fragte scheinbar etwas. Der Mann zeigte zurück zum Vorgarten und setzte sich in Bewegung, der andere folgte. Als die beiden um die Hausecke verschwunden waren, kam Jenna aus ihrem Versteck und sprintete zur Hauswand. Dort duckte sie sich und schlich bis nach vorne, sodass sie zum Eingang spähen konnte.
Die beiden Personen waren nicht mehr zu sehen, doch sie hörte Stimmen aus der geöffneten Haustür dringen. Kurz überlegte Jenna, dann riskierte sie alles und lief zur Tür. Glücklicherweise waren die beiden Personen in einem Raum weiter hinten im Haus, sodass Jenna in den erstbesten Raum trat und dort wartete. Nach einer Weile kamen die Stimmen zurück, vorsichtshalber versteckte Jenna sich in dem Schrank, der im Zimmer stand. Sie hatte sich ein wenig umsehen können und schloss aus der Einrichtung, dass in dem Zimmer ein Mädchen ungefähr in ihrem Alter wohnte. Es war in hellen Farben eingerichtet, einige Bücher auf einem Regal waren eindeutig für weibliche Leser gedacht, außerdem lagen auf der Kommode unter dem Spiegelschrank Schmink-untensilien.
Nun stand Jenna im Schrank und wartete darauf, dass die Besucher das Haus wieder verließen. Sie hörte, wie eine Tür aufging und wieder ins Schloss fiel, dann nichts mehr. Trotzdem blieb Jenna noch einige Minuten reglos im Schrank stehen, um ganz sicher zu sein, dass keiner mehr im Haus wäre. Dann öffnete sie langsam die Tür und trat wieder ins Zimmer. Vorsichtig schlich sie auf den Flur, lauschte und als sie nichts hörte, machte sie sich auf die Suche nach der Küche. Bis Jenna sie gefunden hatte, musste sie einige Türen öffnen. Doch dann stand sie endlich neben dem Herd. Schnell ging sie zum Kühlschrank und begutachtete die vorhandenen Lebens-mittel.
Von den verderblichen Sachen nahm sie nichts auf Vorrat mit, sondern aß sie gleich so. Ein bisschen Käse, etwas Wurst, ein Jogurt, und sie trank ein bisschen Milch. Danach sah Jenna in den Küchenschränken nach, was noch so da war. Als sie alle Schränke durchgegangen war, hatte sich auf dem Tisch ein beträchtlicher Haufen angesammelt. Jetzt brauchte sie noch einen Rucksack oder Ähnliches, um alles transportieren zu können. Also machte sie sich auf in den Keller des Hauses. Dort fand sie einen großen Wanderrucksack, außerdem noch einige Konserven. Das konnte man immer brauchen. Also stopfte Jenna Kichererbsen, Bohnen, Ravioli und Tomaten in den Rucksack. Anschließend ging sie wieder zurück in die Küche und füllte die dort aufgereihten Lebensmittel ebenfalls ein. Einer Idee nachgehend holte sie aus einem Schrank einen der Töpfe, die sie zuvor bei ihrer Erkundung gesehen hatte. Irgendwie musste sie die Lebensmittel ja zubereiten. Deshalb schnappte sie sich auch gleich noch 2 Küchenmesser, etwas Besteck, einen Rührlöffel, einen Dosenöffner und ein Schneidebrett, welche sie obenauf in den sowieso schon vollen Ruck-sack stopfte.
Bevor Jenna das Haus dann verließ, ging sie nochmal zurück in das Zimmer des Mädchens, in dem sie schon gewesen war. Nachdem sie die Größe der Kleider geprüft hatte, die sie im Schrank und in der Kommode fand schnappte sie sich einige Stücke, die ihr gefielen, und zog sie über die Kleidung, die sie schon anhatte. Jetzt sah Jenna aus wie ein Inuit in der Arktis, der sich vor der Kälte schützen will. So eingepackt und mit ein bisschen Unterwäsche in der Hand machte sie sich wieder auf den Weg nach draußen.
In der Zwischenzeit hatte es angefangen zu regnen, was Jenna jedoch nicht weiter störte. So war wenigstens niemand draußen unterwegs. Mit größter Vorsicht schlich sie sich aus dem Ort, immer wieder Nischen und Ecken nutzend, um ungesehen wegzukommen. Es bestand schließlich immer noch die Möglichkeit, dass jemand zufällig aus dem Fenster sah und sie bemerkte. Doch alles lief glatt. Ungesehen gelangte sie zurück in den Wald zu ihrer Lichtung, wo sie ein Feuer im Schutz eines Felsvorsprung des Berges entzündete. Ihre erbeuteten Sachen sortierte sie im Schein des Feuers. Die Kleidung legte Jenna schön zusammen und stapelte sie an der Felswand, das Essen ordnete sie nach Haltbarkeit.
Als es ganz dunkel war, rollte sie sich neben ihrem Feuer zu einer Kugel zusammen und versuchte, zu schlafen. Anfangs störten sie die Geräusche des Waldes, außerdem war Jenna immer noch wachsam, ob jemand nach ihr suchte. Doch irgendwann überwältigte sie die Müdigkeit und sie schlief ein.
In der nächsten Zeit begann Jenna, ihr Haus zu bauen. Es war mühsam und ging nur langsam voran, immer wieder musste sie Material aus dem Ort stehlen. Auch das Wetter machte es nicht einfacher mit Stürmen und starken Regenfällen. Dazu kam, dass Jenna nicht genau wusste, wie sie das Haus bauen sollte, damit es nicht gleich wieder zusammenfiel. Da sie aber sonst keine Beschäftigung hatte, arbeitete sie an Plänen, die sie mit Holzkohle von ihren Feuern an die Felswände malte. So entstand nach und nach ein Grundriss, dann kamen Wände und Fenster dazu, und irgendwann skizzierte sie auch ein zweites Geschoss. Dann machte sie sich an die Materialzusammenstellung. Den Hauptbestandteil Holz hatte sie, sie musste nur noch eine Axt besorgen, um es nutzbar zu machen. Um nicht die ganze Zeit mit Planen zu verbringen, machte Jenna daher nochmal einen Ausflug in den Ort. Er war zwar nahe gelegen, doch es waren trotzdem drei Kilometer in einfacher Strecke. Jenna ließ sich Zeit und beobachtete die Natur um sich herum. Dabei überlegte sie, wie sie am besten an eine Axt oder Säge kommen sollte. Irgendwo lag hoffentlich ein solches Gerät im Garten. Es gab doch sicher Leute mit Kamin, die ihr Holz selbst besorgten.
Am Waldrand angekommen, beobachtete Jenna den Ort und sah den Leuten bei ihrem Alltag zu. Da es erst später Nachmittag war, würde sie noch eine ganze Weile warten müssen, bis sie sich ins Dorf trauen konnte. So setzte sie sich auf einen Baumstumpf, streckte die Beine von sich und schaute sich um. Zuerst waren noch einige Menschen unterwegs, in Grüppchen oder alleine, sie erledigten Einkäufe, machten Spaziergänge oder besuchten jemanden. Nach und nach wurden die Straßen jedoch leerer, die Autos wurden abgestellt und die Leute kehrten in ihre Häuser zurück.
Als es dämmerte, war niemand mehr unterwegs. Dennoch wartete Jenna noch lange, bis es ganz dunkel war und in den meisten Häusern kein Licht mehr brannte. Dann stand sie auf und machte sich auf den Weg in den Ort.
Jenna schaute sich gründlich um, damit sie, falls nötig einen guten Fluchtweg haben würde. Vorsichtig schlich sie auf die Gebäude zu und drückte sich gegen eine Hauswand. Niemand war zu sehen. Also ging sie langsam weiter und spähte in jeden Garten. Doch es war so dunkel, dass sie nicht viel erkennen konnte. Die Straßenlaternen reichten kaum bis in die Gärten, daher musste Jenna doch die Gärten betreten. Bei manchen war das einfach, die hatten nicht mal ein Gartentor und nur eine niedrige Hecke. Hier kam Jenna gut zurecht, konnte aber keine Sägen oder Äxte finden. Bei anderen Gärten waren Törchen vorhanden. Um aber so wenig Risiken wie möglich einzugehen, kletterte Jenna über die Holztore. Dies wiederum war bei ein paar Gärten gar nicht möglich, weil sie von hohen Hecken umgeben waren und dementsprechend auch höhere Tore hatten. Da musste sie improvisieren. Am einfachsten war es, unter den Hecken hindurch zu kriechen. Glücklicherweise gab es ein paar, die nicht sehr dicht waren. Bei einem Haus blieb Jenna stehen, schaute sich kurz um und kniete sich dann hin. Auf allen Vieren arbeitete sie sich durch die Hecke voran.
Zweige kratzten an ihrem Gesicht und blieben an ihrer Kleidung hängen. Trotzdem kam sie gut voran. Auf der anderen Seite angekommen, verharrte sie einen Moment, um die Lage zu sondieren. Nichts rührte sich, alles blieb still. Langsam, vorsichtig richtete sie sich auf und sah sich um. Dies war wohl ein Garten einer wohl-habenden Familie. Es gab üppige Blumenbeete und schicke Gartenmöbel. Sehen konnte sie das alles, weil hier elektrische Gartenfackeln überall verteilt standen. Einerseits war das gut, so würde Jenna alles schneller finden, doch auf der anderen Seite konnte sie selbst so auch schneller entdeckt werden, wenn alles so hell war.
Also war Eile geboten. Jenna blieb so lange wie möglich an der Stelle, an der sie aus der Hecke gekrochen war, stehen. Angestrengt schaute sie sich um. Es lag nicht viel im Garten, aber die Schatten, die die Pflanzen aufgrund der Lampen warfen, machten es schwierig, etwas zu erkennen. Vorsichtig wagte Jenna sich voran. Immer wieder musste sie auf den Boden schauen, um nicht versehentlich in eine Blume zu treten oder Verzierungen wie Gartenzwerge oder Windrädchen umzustoßen.
Bald konnte sie auf der anderen Seite des Gartens eine Laube ausmachen. Weiter auf den Weg achtend, begab sie sich dorthin, da sonst nichts zu finden war. Zu ihrem Pech war die Laube abgeschlossen, der Riegel war vorgelegt und ein Vorhängeschloss hing daran. „Mist!“, fluchte Jenna leise. Jetzt musste sie doch Lärm machen. Das hatte sie eigentlich vermeiden wollen. Sie sah sich nach einem Werkzeug um, mit dem sie das Schloss aufbrechen könnte. Dabei bemerkte sie auf der anderen Seite der Laube einen Stapel Holz, fein säuberlich zerhackt und aufgeschichtet. So würde sich der Einbruch wenigstens lohnen. Direkt neben dem Holzstapel lagen einige größere und kleinere Steine. Einen der großen nahm Jenna, wog ihn kurz in der Hand und wandte sich dann wieder der Hütte zu. Tief atmete sie ein, dann schlug sie zu.
Es hab ein dumpfes Geräusch, als der Stein auf das Schloss traf und abrutschte. Trotzdem verbiss Jenna sich den Ausdruck, nahm stattdessen den Stein anders in die Hand und versuchte es nochmals. Diesmal traf sie besser und hinterließ Kratzspuren auf dem Schloss. Sie musste noch zweimal zuschlagen, dann war das Schloss endlich auf.
Schnell schob Jenna die Tür auf, die ein leises Quietschen von sich gab. Besorgt sah sie sich um, denn sie war nicht gerade leise gewesen. Doch zu ihrer Erleichterung blieb alles ruhig. Sie trat in den kleinen Schuppen, in dem es dunkel war, und tastete umher. Da sie nicht erwartete, dass es hier eine Deckenlampe gab, suchte sie nach einer Taschenlampe. Auf einem Brett neben der Tür fand sie eine und knipste sie an. Dann leuchtete sie auf der Suche nach einer Axt oder Ähnlichem durch die Hütte. Sie musste nicht lange suchen, denn an der gegenüberliegenden Wand stieß sie auf die gewünschten Gegenstände. Nachdenklich nahm sie die Axt und eine der Sägen von den Aufhängern, wozu sie die Taschenlampe zwischen ihre Zähne klemmte. Sie wog die beiden Werkzeuge in den Händen, dann entschloss sie sich, beide zu nehmen.
Jenna legte die Taschenlampe zurück und verließ den Schuppen. Die Tür schob sie hinter sich wieder zu. Dann fiel ihr etwas ein, darum ging sie zurück, suchte in der Hütte nach einem Lappen und wischte damit die Lampe ab. Ebenso verfuhr sie mit der Schuppentür, anschließend warf sie den Lappen so weit wie möglich von sich. Mit den beiden Geräten in der Hand verließ sie schnell den Garten und machte sich auf den Rückweg. Sie war noch nicht weit gekommen, als sie Stimmen hörte. Sie kamen auf sie zu. Hastig verschwand sie in einer Seitengasse und drückte sich gegen die Hauswand. Auf dem Weg sah sie mehrere Personen vorbeigehen, wie viele, konnte sie nicht erkennen. Die Leute redeten zwar sehr laut, doch Jenna verstand nur „Lärm“, „diese Richtung“ und „nachsehen“. Man hatte sie also doch bemerkt. Vorsichtig schlich sie bis an die Ecke und spähte auf die Straße. Sonst war niemand zu sehen. Als sie sich sicher war, dass die Personen verschwunden waren, trat sie aus der Gasse und sprintete los, Axt und Säge in den Händen. So schnell sie konnte, rannte sie Richtung Wald.
Keuchend drückte Jenna sich mit dem Rücken gegen einen Baum. Außer dem Rauschen der Blätter um sich herum hörte sie nichts. Nachdem sich ihr Herzschlag wieder beruhigt hatte, ging sie langsam weiter. Absichtlich machte sie einen großen Umweg, damit sie nicht so schnell aufgespürt wurde. Am Berg ange-kommen, legte sie ihre Werkzeuge unter die anderen Vorräte, sodass sie nicht gleich zu sehen, aber doch leicht zu erreichen waren. Dann rollte sie sich auf dem Boden daneben zusammen und schlief fast sofort ein.
Am nächsten Morgen machte sie sich nach einem kleinen Frühstück an die Arbeit. Jenna suchte sich geeignete Bäume aus, aus denen sie dann die Holzstücke für ihr Haus machen konnte. Wie erwartet, dauerte es sehr lange. Erst mussten die Bäume gefällt werden, was an sich schon viel Zeit in Anspruch nahm, weil es mühsam war, sich mit der Axt durch den Stamm zu arbeiten. Dann zersägte Jenna die gefällten Bäume in tragbare Stücke und solche, die sie würde ziehen müssen. Als nächstes brachte sie die Holzteile zu ihrem Lager und schichtete sie auf. Sie hatte gerade 4 Bäume kleingemacht und bereitgelegt, da war es auch schon Abend. Erschöpft machte Jenna ein Feuer am Berg und aß etwas von ihren Vorräten. Mittags hatte sie schon eine Mahlzeit zu sich genommen, also blieb sie jetzt sparsamer. Irgendwann würde sie sich ihr Essen ohnehin selber besorgen müssen.
Danach hockte Jenna noch eine Weile mit dem Rücken an die Felswand gelehnt und schaute auf den dunkler werdenden Wald. Irgendwann nickte sie ein.
In den darauffolgenden Wochen arbeitete Jenna intensiv an ihrem Haus. Nach zwei Monaten war es fast bezugsfertig. Auch Einrichtungsgegenstände hatte sie schon hergestellt. Aus dem Dorf besorgte sie sich dann noch die Dinge, die man nicht so einfach herstellen konnte.
So gingen die Tage ins Land, irgendwann begann Jenna, ihre Nahrungsmittel selbst anzubauen bzw. zu fangen. Ebenso entstand der Fluchtweg im Bad. Niemand kam.
Re: Zukunftspläne
Also ich finde das erste Kapitel gutbund finde,dass du das drauf hast,also zu schreiben.
Lady Vinara- Mentor
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Re: Zukunftspläne
Vielen Dank, Vinara. Vielleicht sollte ich da einen eigenen Thread für meine Story aufmachen, wenn ihr gerne weiterlesen wollt. Ich will ja nicht alles zuspamen hier
Re: Zukunftspläne
@Akkarin: Ich finde die Story bis jetzt auch sehr gut. Ich mag es, dass du denn Spannungsbogen anfangs so gut aufbaust, indem du zwar von Jennas Flucht erzählts, aber nicht verrätst warum die Soldaten eigentlich hinter ihr her sind. Auch die Rückblenden finde ich sher gut eingebunden, sodass kein großer Bruch zwischen den Zeitsprüngen entsteht. Ich will mehr davon lesen
@Rhanya: Ich glaube wenn ich nicht so einen guten Chemielehrer gehabt hätte, der mich wirklich für sein Fach begeistern konnte, wüsste ich auch noch nicht sicher was ich mal machen möchte. Es gibt halt einfach so vieles was mich interessiert... Als Kind wollte ich auch immer Schriftsteller werden
@Rhanya: Ich glaube wenn ich nicht so einen guten Chemielehrer gehabt hätte, der mich wirklich für sein Fach begeistern konnte, wüsste ich auch noch nicht sicher was ich mal machen möchte. Es gibt halt einfach so vieles was mich interessiert... Als Kind wollte ich auch immer Schriftsteller werden
Lúthien- Junger Magier
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Re: Zukunftspläne
Erstmal danke an den Admin, der den Spoiler gesetzt hat. Das hatte ich total verpennt
Ich habe jetzt einen Blog erstellt für mein Buch. Den Link werde ich auch in der Taverne posten, da werden das hoffentlich noch ein paar mehr sehen.
Bitte sehr: https://almasayer.wordpress.com/
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